
Rund 30 Großbaustellen mit Teil- und Vollsperrungen von Strecken, die sich teilweise über fünf Monate hinziehen werden, kommen auf Bahnpendler bis Ende 2026 zu. Das geht aus einer neuen Übersicht des Verkehrsverbands go.Rheinland hervor, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe) vorliegt. Dessen Geschäftsführer Marcel Winter sieht die Belastungsgrenze erreicht. „Wir sind am Limit. Mehr können und wollen wir unseren Fahrgästen nicht zumuten.“ Nahezu alle Pendlerrouten im Großraum Köln sind von den Bauaktivitäten der DB InfraGo betroffen. Zu den wichtigsten Großprojekten zählen die Generalsanierungen der beiden Hochleistungskorridore Köln-Wuppertal-Hagen im ersten und Troisdorf-Koblenz im zweiten Halbjahr, die jeweils fünf Monate dauern. Während dieser Zeit werden dort keine oder nur sehr wenige Züge fahren. Im Vorfeld dieser Großbaustellen kommt es bereits zu mehreren kleinen Sperrungen, die der Vorbereitung der Generalsanierung dienen.
Auch wichtige S-Bahnlinien wie die S 11 zwischen Köln und Bergisch Gladbach werden wegen Bauarbeiten ausfallen. Zwischen Köln und Düsseldorf wird im Dezember 2026 für einen kurzen Zeitraum sogar sowohl auf der rechtsrheinischen Verbindung über Leverkusen als auch auf der linksrheinischen über Dormagen und Neuss parallel gearbeitet. Zu den 30 großen Baumaßnahmen kommen die üblichen kleineren Baustellen, von denen es jedes Jahr im Rheinland mehr als 1000 gibt, kurzfristige Eingriffe bei Störungen nicht inbegriffen.
„Das ist für alle Pendler eine Zumutung, weil es in erster Linie den Regionalverkehr und die S-Bahn trifft“, sagte der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Detlef Neuß, der Zeitung. Der Schienenersatzverkehr mit Bussen im Rheinland könne noch so gut organisiert sein. „Wenn man sieht, was im Berufsverkehr täglich auf den Straßen los ist, kann der Bus den Zug nicht ersetzen, selbst wenn der auch häufig zu spät kommt.“ Gleichwohl gebe es zu diesem Bauprogramm keine Alternative.
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