6,0 % weniger Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2012

Im Jahr 2012 meldeten die deutschen Amtsgerichte
28 304 Unternehmensinsolvenzen, das waren 6,0 % weniger als im Jahr
2011. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach
vorläufigen Ergebnissen mit. Einen Anstieg der
Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vorjahr hatte es zuletzt im
Krisenjahr 2009 gegeben (+ 11,6 %). Ihren bisherigen Höchststand
hatten die Unternehmensinsolvenzen mit 39 320 Fällen im Jahr 2003.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen war im Jahr 2012 mit 97 635
Fällen um 5,5 % niedriger als im Vorjahr. Damit wurden nach den
Jahren 2008 und 2011 zum dritten Mal seit Einführung der
Insolvenzordnung im Jahr 1999 weniger Verbraucherinsolvenzen
registriert als im entsprechenden Vorjahr.

Die Insolvenzen von Personen, die früher einer selbstständigen
Tätigkeit nachgegangen sind, lagen mit 20 280 Fällen um 5,9 % unter
dem Vorjahresniveau. Bei den ehemals selbstständig Tätigen dürfte in
vielen Fällen eine Insolvenz ihres Unternehmens vorausgegangen sein.
Für sie gilt, wie für Verbraucher, die Möglichkeit der
Restschuldbefreiung und der Stundung der Verfahrenskosten.

Die Gesamtzahl aller Insolvenzen einschließlich der 2 809
Nachlassinsolvenzen und der 1 314 Insolvenzen von natürlichen
Personen, die als Gesellschafter größerer Unternehmen von einer
Insolvenz betroffen waren, belief sich im Jahr 2012 auf 150 342 Fälle
(- 5,7 % gegenüber 2011).

Die Gerichte bezifferten die voraussichtlichen Forderungen der
Gläubiger im Jahr 2012 auf rund 51,7 Milliarden Euro. Im Jahr 2011
hatten sie bei 31,5 Milliarden Euro gelegen. Der Anstieg der
Forderungen – bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der
Unternehmensinsolvenzen – ist darauf zurückzuführen, dass die
Gerichte im Jahr 2012 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden
Unternehmen registrierten als im Jahr 2011.

Im Dezember 2012 wurden nach vorläufigen Ergebnissen 1 885
Insolvenzen von Unternehmen (- 24,4 % gegenüber Dezember 2011) und 6
298 Insolvenzen von Verbrauchern gemeldet (- 23,3 %). Insgesamt
registrierten die Gerichte 9 816 Insolvenzen, das waren 23,3 %
weniger als im Dezember 2011. Die registrierten Insolvenzen dürften
im Dezember 2012 auch deshalb so stark abgenommen haben, weil im
Dezember 2012 aufgrund der Lage der Feiertage den Gerichten weniger
Arbeitstage zur Verfügung gestanden hatten als im Vorjahresmonat und
deshalb im Dezember 2012 deutlich weniger Insolvenzanträge bearbeitet
werden konnten als im Dezember 2011.

Detaillierte Daten können über die Tabellen „Insolvenzen
Unternehmen (52411 – 0004)“ und „Insolvenzen übrige Schuldner (52411
– 0009)“ in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise enthält die Fachserie
2, Reihe 4.1, die auf den Internetseiten des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de –> Publikationen, Suchwort:
„Insolvenzen“, abrufbar ist.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
Michael Ziebach,
Telefon: (0611) 75-2811,
www.destatis.de/kontakt

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