Abwärtstrends – D&B senkt Länderrating für Irland

D&B senkte Anfang November das Länderrating
Irlands deutlich ab auf DB4a. Angesichts des maroden irischen
Bankensektors und der aktuellen Entwicklungen wurde die Abwertung
notwendig. Noch im September rangiert Irland in der Einschätzung der
D&B Länderrisikoexperten um drei Quartile besser bei DB3b. Vor allem
in die Anglo Irish Bank musste die Regierung in Dublin bisher mehr
als 25 Milliarden Euro pumpen, um den heimischen Bankensektor zu
stabilisieren und den europäischen nicht zu erschüttern. Das Institut
ist mittlerweile verstaatlicht, aber immer noch nicht gerettet.
Gleichzeitig macht der Regierung das daraus resultierende
Haushaltsdefizit zu schaffen, das mittlerweile auf mehr als 30
Prozent des Bruttoinlandsprodukts angewachsen ist.

Vom Primus im Euro-Raum ist Irland neben Griechenland zum
Sorgenkind geworden. Die Konjunkturprogramme zeigen kaum Wirkung und
eine nachhaltige Erholung im Bankensektor ist nicht abzusehen.
Mehrere irische Banken sind nur noch am Leben durch die großzügige
Versorgung mit frischem Geld der EZB, was jedoch keine dauerhafte
Lösung darstellt. Derzeit ist nicht mehr die Frage ob sondern nur
wann die Regierung um Ministerpräsident Brian Cowen Hilfen aus dem
Euro-Rettungsfond in Anspruch nimmt. Genaue Zahlen zum Finanzbedarf
der irischen Banken wird die eingesetzte Expertengruppe von EU, IWF
und EZB in den kommenden Wochen ermitteln.

Trotz Ausgabenkürzungen bekommt Irland das Haushaltdefizit nicht
in den Griff. Zusätzlich muss sich die Regierung mit der steigenden
Arbeitslosigkeit auseinandersetzen. Lag die Quote 2008 nur bei 6
Prozent so wird sie auf 14 Prozent Ende dieses Jahres steigen. Auch
die Wirtschaftsaussichten für das kommende Jahr zeigen wenig
Hoffnungsvolles. D&B erwartet für 2011 ein Wirtschaftswachstum von
1,0 Prozent (nach -1,0 Prozent in diesem Jahr). Damit verbunden
steigt auch die Zahl der Insolvenzen irischer Unternehmen. Vor allem
den Immobilienbereich wird es hier treffen. Denn nicht zuletzt waren
es die Spekulationen mit Immobilien, die die irische Wirtschaft in
die Rezession gestürzt haben.

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