Mit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007
verschrieben sich viele Länder einer absoluten Austeritätspolitik. In
Südeuropa und Irland diktierten hauptsächlich die Europäische Union
und der internationale Währungsfond das Sparen. In Osteuropa wurden
Sparhaushalte aufgesetzt, weil die neuen Mitgliedsländer gegenüber
der EU unter Erfolgsdruck standen und sich schnell in den
europäischen Wirtschaftsmarkt integrieren wollten.
Beitrittskandidaten wie Serbien und EU-Nachbarländer wie die Ukraine
taten es, um den Beitrittsfortschritt nicht zu gefährden.
In allen Fällen sind direkte Auswirkungen der Sparmaßnahmen auf
die Lebens- und Arbeitsbedingungen speziell von Frauen zu beobachten.
Die Autorinnen der ersten fünf Länderstudien haben Daten zur
Beschäftigung und zum Einkommen von Frauen ausgewertet, Sparmaßnahmen
unter die Lupe genommen, die direkt die Gleichstellung betrafen,
sowie diesbezügliche Gesetzesänderungen und Neuregelungen untersucht.
Mit den gleichen Fragestellungen kamen sie zu jeweils
länderspezifischen Ergebnissen.
Die Studien zeigen, welche Auswirkungen das Spardiktat in Europa
auf Geschlechterverhältnisse hat und formulieren Forderungen einer
linken feministischen Politik, die auf sozialer Gerechtigkeit und
einer Gleichstellung der Geschlechter basiert.
Auch in Deutschland wurden rigide Sparmaßnahmen durchgesetzt,
obwohl es nicht sehr stark von der Krise betroffen war, sondern
vielmehr als Krisengewinner bezeichnet werden kann. Viele der
durchgesetzten Maßnahmen, wie Kürzungen im öffentlichen Dienst und
Streichungen von sozialstaatlichen Leistungen, treffen
überdurchschnittlich häufig Frauen. Die Studien aus Deutschland (in
deutscher Sprache), Griechenland, Spanien, Ukraine und Irland (alle
in englischer Sprache) stehen ab sofort unter dem Titel «Austerity,
Gender Inequality and Feminism after the Crisis» unter
www.rosalux.de/austerity zur Verfügung. Die Studien zu Russland,
Kroatien, Polen und Litauen erscheinen in Kürze ebenfalls dort.
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