Aktuelle Studie bestätigt: Lage der Tierheime bleibt angespannt

Der Deutsche Tierschutzbund führt regelmäßig eine
repräsentative Umfrage in den angeschlossenen Tierheimen durch. Das
MAFO-Institut in Schwalbach erhebt dabei die Belegungs- und
Vermittlungszahlen der Tiere in den Tierheimen. Die aktuelle Studie
liegt jetzt vor. Die Quintessenz: steigende Belegungszahlen,
schwieriger werdende Vermittlung, stetig steigende Verweildauer. Die
schwierige, wirtschaftliche Lage der Tierheime spitzt sich weiter zu.

Im Rahmen der Studie wurde im April 2010 vom MAFO-Institut eine
repräsentative Umfrage unter den 514 im Deutschen Tierschutzbund
angeschlossenen Tierheimen durchgeführt. Für 2009 ergibt sich ein
Tierbestand von rund 93.600 Tieren in allen Tierheimen. Im Vergleich
zu 2006 hat sich der Durchschnittsbestand damit um 39 Prozent erhöht.
Damit einhergehend wird die Vermittlungssituation in den Tierheimen
immer schwieriger. Im Vergleich zu 2006 hat sich die Zeit bis zur
Vermittlung bei Hunden von 3,0 auf durchschnittlich 3,3 Monate
erhöht, bei Katzen sogar von 2,9 auf 3,5 Monate. Die Zahl der
aufgenommenen Exoten ist von 1.700 auf 3.700 angestiegen. Bei den
Kleintieren wurden insgesamt 67.600 aufgenommen. 66 Prozent der
Tierheime nennt finanzielle Probleme und Arbeitslosigkeit als
Abgabegründe. Mit dieser Begründung werden vor allem alte und kranke
Hunde abgegeben. Insgesamt wurden 11 Prozent weniger Tiere als im
Vergleich zu 2006 vermittelt.

„Das Engagement in den Tierheimen ist enorm. Aber der politische
und auch der wirtschaftliche Gegenwind stehen dem entgegen. Die
Zahlen belegen auf dramatische Weise: Immer mehr Tierheimen geht die
Luft aus“, kommentiert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen
Tierschutzbundes, die aktuellen Zahlen.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert bereits seit längerer Zeit
eine bessere Unterstützung der Tierheime und des Tierschutzes. Die
Tierheime erfüllen neben ihren originären Tierschutzaufgaben eben
auch kommunale Pflichtaufgaben. Eine kostendeckende Erstattung für
diese Aufgaben gibt es nicht: Die Kommunen nehmen 80 Prozent der
Leistungen in Anspruch, erstatten aber durchschnittlich nur 25
Prozent. Zudem werden die Tierheime in Folge der Gesetzgebung mit
immer neuen Herausforderungen belastet. Zugleich gehen die Spenden
zurück.

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