Der Konflikt in Hongkong schwelt seit Jahren. Und er
ist immer noch weit von einer Lösung entfernt. Das hat Gründe, die
tiefer liegen als allein im Streit zwischen der Sonderverwaltungszone
und der fernen Zentralregierung. Die regierende KP muss in der Stadt
am Südchinesischen Meer ihre gesamte Macht im ganzen Land
verteidigen. Schließlich ist Hongkong ein Stachel der Freiheit im
Fleisch des Systems. An den Demonstranten in den Straßenschluchten
der Stadt lässt sich ablesen, wie sich alle Chinesen verhalten
könnten, wenn sie nicht ständig dem absurden Unterdrückungsapparat
der KP ausgesetzt wären. Dieser Überwachungsmanie, der Gehirnwäsche,
dem sogenannten Sozialpunktesystem für linientreue und brave Bürger.
Die Hongkonger machen sich ihre eigenen Gedanken, genießen ihre
Freiheit – und fordern diese notfalls lautstark ein. Wenigstens so
lange, wie sie ihnen garantiert worden ist, bis ins Jahr 2047. Die
Herrschenden in Peking sind nun in einem Dilemma. Machen sie zu viele
Zugeständnisse, könnten auch anderswo neue Freiheiten eingefordert
werden. Schlagen sie die Demonstrationen nieder, werden aber wohl
ebenfalls weitere Proteste die Folge sein. Für die Diplomatie indes
ist der Fall klar: Die Welt muss weiter ein Auge auf die Entwicklung
haben – auf dass den Demonstranten ein schlimmes Schicksal erspart
bleibt. Der Protest aus Peking gegen das Treffen von Außenminister
Heiko Maas mit Joshua Wong war auch in dieser Aggressivität
erwartbar. Er demonstriert, wie nah dem Regime der Protest geht.
Doch: Wer seine Freiheit verteidigt wie die Demonstranten von
Hongkong, der muss sich stets unserer Unterstützung sicher sein.
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