Allg. Zeitung Mainz: Ego Shooter / Kommentar zu Salafisten

Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ lockt die
Verzweifelten und Irregeleiteten dieser Welt. Sie schreckt nicht
davor zurück, selbst Kinder aus aller Herren Länder für ihre
verbrecherische Armee zu rekrutieren. Und der Zynismus dieser
Strategie lässt das Schlachtfeld Syrien und Irak zum
Abenteuerspielplatz für Halbwüchsige und Heranwachsende aus
Deutschland werden. Einer, der sich dort austoben wollte: Der 15
Jahre alte Maurice aus dem Wiesbadener Stadtteil Kastel, kein Moslem
übrigens, der sich zusammen mit seinem Kumpel Rachid aus Kostheim
aufmachte, in den Dschihad zu ziehen. Als ob ihm der Ego Shooter –
sein computergesteuertes Killer-Spiel – zu langweilig geworden wäre,
hat er seine Spielekonsole verkauft. Vom Erlös hat er seine Reise
nach Syrien finanziert. Das alles ist unglaublich, aber leider wahr:
Das Video, gezeigt in „Spiegel TV“, belegt es. Damit wird der
„Islamische Staat“ ein Spiegelbild dessen, was bei uns grässlich
schief läuft. In Deutschland werden sich die islamischen Gemeinden
fragen müssen, warum die Youtube-Videos der Salafisten attraktiver
sind als die sattsam bekannten Predigten des Imam. Und christliche
Kirchen müssen sich Gedanken machen, warum Jugendliche zum Islam
konvertieren, um dann im Namen Allahs für eine terroristische
Ideologie zu leben. Konvertiert war etwa Sven Lau, jener Brandmeister
aus Mönchengladbach, dessen Scharia-Polizei erst kürzlich bundesweit
für Schlagzeilen gesorgt hatte. Das sind Alarmsignale, die
wahrgenommen werden müssen. Wegschauen und hoffen, dass der Albtraum
irgendwann vorbei ist: Das geht nicht mehr.

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