Es gab Zeiten, da war der saure Regen der größte 
Feind des Waldes, jedenfalls in Deutschland. Diese Gefahr scheint 
zumindest einigermaßen im Griff. Verantwortlich für diese positive 
Entwicklung ist die zunehmende Erkenntnis, dass intensive 
Umweltzerstörung Vernichtung von Zukunft bedeutet. Allerdings gibt es
nicht wenige, die den verbesserten Zustand des deutschen Walds 
hämisch kommentieren, Stoßrichtung: „War doch alles nicht so schlimm,
was sollte das Gerede von Umweltzerstörung?“ Solche Sprüche sprechen 
Bände. Aktuell wird dem Wald vor allem in Afrika und Südamerika der 
Garaus gemacht. Wer meint, das sei nicht so schlimm, weil es ja weit 
weg geschieht, hat nichts begriffen. Die Abholzung von Wäldern mag 
kurzfristig Erträge bringen. Festzustellen, dass davon meist nicht 
diejenigen profitieren, die es am nötigsten hätten, ist keine 
kapitalismusfeindliche Ideologie, sondern spiegelt bittere Realität. 
Hinzu kommt, dass auch in Europa ansässige Konzerne oft kräftig 
mitverdienen, wenn – weit weg – geholzt wird, abgeholzt. Langfristig 
führt Waldzerstörung vor allem in Afrika zu noch größerer Armut, wenn
nicht aufgeforstet wird. Armut führt zu Armutsmigration, zumal dann, 
wenn sich das Weltklima nachhaltig verändert. Wie das reiche Europa 
in 50 Jahren mit gewaltigen Strömen von Armuts- und Klimaflüchtlingen
umgeht, könnte zur Überlebensfrage werden – für die, die kommen, und 
für die, die da sind. Die These jedenfalls, dass die Weltbevölkerung 
in letzter, womöglich der allerletzten Konsequenz in einem Boot 
sitzt, ist, wenn alles so weitergeht, alles andere als graue Theorie.
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Alexandra Maus
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