Allg. Zeitung Mainz: Ohnmacht im Netz / Kommentar zur Sicherheit im Internet

Sicherheit im Netz – die gibt es nicht. Das zeigt
einmal mehr der jetzt bekannt gewordene Fall von wohl mehr als einer
Milliarde gestohlenen Datensätzen. Die horrende Zahl, die von einem
Unternehmen für Internetsicherheit herausposaunt wurde, ist erst
einmal erschreckend, die Qualität der Informationen allerdings mehr
als dürftig. Gegen Geld soll es Aufklärung für Betreiber von
Internetseiten geben. Der private Nutzer geht erst einmal leer aus.
Hauptsache das Geschäft läuft. Zu Hause vor dem Computer bleibt erst
mal nur die Ohnmacht – und erneut alle Passwörter zu ändern. So ist
es nun mal mit dem Internet. Das Netz hat den Lauf der Welt nicht
verändert. Auch hier zählt letztendlich nur der Euro oder Dollar, der
verdient werden kann. Das Geschäft gibt den Ton an und
selbstverständlich wird alles rosarot gemalt. Online-Banking – kein
Problem, sicher und bequem. Shoppen – alles ganz einfach und zahlen
geht ganz schnell. Daten in der Cloud – mehr als praktisch, Zugriff
von jedem Ort in der Welt. Der Rubel rollt, das Geschäft kann blühen.
Alles schön und gut, doch wo bleibt die Sicherheit. Die ist in den
vergangenen Jahren gnadenlos vernachlässigt worden. Dafür zahlen
jetzt alle. Dabei sollten die Verantwortlichkeiten klar geregelt
sein. Wer Daten einfordert, muss sie auch schützen, und wer das nicht
tut, sie sich klauen lässt, muss ohne großen Aufwand für den
Betroffenen den Schaden ersetzen. Leider stimmt hier der rechtliche
Rahmen nicht. Der einzelne User ist den Unternehmen gnadenlos
ausgeliefert. Solange sich daran nichts ändert, bleibt die Ohnmacht
im Netz.

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de

Weitere Informationen unter:
http://