Die Kirchen sind wichtige Protagonisten, wenn es um
– mit der Bibel gesprochen – Mühselige und Beladene geht, Menschen,
die Hilfe brauchen. Flüchtlinge sind solche Menschen. Die Kirchen
stellen sich dieser Verantwortung. Dabei spielt natürlich auch Geld
eine Rolle, wobei es sicher unangemessen wäre, wenn mit Argusaugen
darüber gewacht würde, wer denn nun die größeren Finanzmittel zur
Verfügung stellt. Hilfe sollte nichts zu tun haben mit Geschachere
und Kleinkrämerei. Die Flüchtlingsströme des Jahres 2014 sind in
Deutschland nach allem, was zu beobachten war, auf mehr
Hilfsbereitschaft – sowohl ökonomisch als auch mental – gestoßen, als
zu erwarten war. Es gibt die Theorie, dass dies vor allem mit der
gegenwärtig guten wirtschaftlichen Lage vieler Bundesbürger zu tun
habe. Möglicherweise ist die Situation aber nicht nur in den
Portemonnaies, sondern auch in den Köpfen eine andere als etwa zu
Beginn der neunziger Jahre, als der Ruf „das Boot ist voll“ sehr früh
erscholl. Sehr viele Menschen engagieren sich, oft, ohne Aufhebens
davon zu machen. Das stärkt Hilfsbewegungen enorm. Vorbilder im
kleineren Kreis sind nicht weniger wichtig als die Macht großer
Institutionen. Manchmal kommt es vor, dass Kirchengemeinden
Flüchtlingen auf ganz eigene Weise helfen: durch Kirchenasyl. Dieses
Prinzip ist umstritten, nach Ansicht der meisten Gelehrten rechtlich
nicht statthaft. Nun ist Kirche kein rechtsfreier Raum, das will sie
auch gar nicht. Aber es gibt da auch noch die Prinzipien
Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Und die haben bei
Kirchenasyl-Fällen oft dazu geführt, dass auch die staatlichen
Stellen noch einmal nachgedacht haben.
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Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
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