Je mehr Betreuungsplätze für Kinder unter drei
Jahren geschaffen werden, desto stärker wächst die Nachfrage. Das
treibt den finanziell klammen Kommunen, die noch dazu verzweifelt
nach Erziehungspersonal suchen, die Schweißperlen auf die Stirn.
Bislang hat niemand beantwortet, welchen Grund es für diese
Entwicklung gibt. Werden Eltern möglicherweise stark motiviert, ihre
Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr betreuen zu lassen, weil
andere Väter und Mütter mit den Einrichtungen zufrieden sind? Oder
hat sich die Einstellung in der Gesellschaft bezüglich der
staatlichen Betreuung von Kindern unter drei Jahren grundsätzlich
gewandelt? Verschwindet endlich das Bild von der bösen „Rabenmutter“,
die schon ein Jahr nach der Geburt wieder ihre (Teilzeit-)Arbeit
aufnimmt? Oder nimmt nur der Druck auf berufstätige Frauen zu,
möglichst schnell wieder als Arbeitskraft zur Verfügung zu stehen?
Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus all diesen Faktoren – und das
macht die Bedarfsplanung für die Kommunen aktuell nicht einfacher. Ob
und wann diese Entwicklung zum Stillstand kommen wird, kann heute
niemand sagen. Deswegen geht Bundesfamilienministerin Schwesig einen
richtigen Weg, wenn sie jetzt gemeinsam mit den Ländern auch die
Qualität der Betreuung verstärkt in den Blick nehmen will. Das ist
nicht nur im Sinne der Kinder, die gerade in den ersten Jahren eine
besondere Aufmerksamkeit benötigen. Es kann auch verhindern, dass am
Ende des Tages wieder die alte leidige Debatte aufkommt, ob
Krippenkinder einen „Schaden“ davontragen oder nicht. Diese
Verunsicherung der Eltern muss endlich aufhören.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de
Weitere Informationen unter:
http://