An manchen Jahrestagen sitzen Schock und Trauer fast
so tief wie damals, als es geschah. Rostock-Lichtenhagen 1992, das 
war Ausländerhass, ein Pogrom, übelste Kriminalität, begangen von 
einem Mob. Eine Schande für ganz Deutschland. Leider aber auch ein 
Indiz, dass es in den neuen Bundesländern mit Integration und 
Toleranz schwieriger werden könnte als in den alten, obwohl auch dort
Ausländerheime brannten. Und heute? Es ist in schicksalhafter Weise 
schlimm, dass die Terrorgefahr den Rassismus und den Ausländerhass 
forcieren.  Zu voller Blüte gelangt dabei das Prinzip „Sündenbock“, 
nachzulesen in der Bibel: Die Sünden des Volkes werden per 
Handauflegen auf einen Ziegenbock übertragen, und mit ihm werden die 
Sünden in die Wüste geschickt. Irgendjemand soll schuld sein an allem
Bösen. Irgendjemand – bloß nicht die, die das Böse tatsächlich zu 
verantworten haben. Gerade am 25. Jahrestag von Rostock-Lichtenhagen 
sollten wir uns nicht selbst belügen, sondern der Tatsache ins Auge 
schauen, dass es in Deutschland und der Welt nicht viel mehr Toleranz
gibt und nicht viel weniger Rassismus als damals. Fatalerweise ist 
dabei der mächtigste Mann der Welt, Donald Trump, nicht Teil der 
Lösung, sondern Teil des Problems – ein weißer Herrenmensch. Mit 
Marine Le Pen und Geert Wilders sind die gefährlichsten 
Rechtsextremisten gestoppt, aber vielleicht nur vorläufig. In 
Deutschland hat sich die AfD noch nicht einmal vom Hetzer Björn Höcke
getrennt, und Spitzenkandidat Gauland will, „dass das Geld, das für 
Flüchtlinge ausgegeben wird, nicht für Flüchtlinge ausgegeben wird.“
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