In alten Filmen ist es manchmal sehr schön zu sehen:
Menschen jeden Alters, freundliche und grantige, honorige und
suspekte, kurz: Menschen wie du und ich trinken scharfe Sachen in
rauen Mengen, qualmen wie die Schlote und fahren Auto ohne
Sicherheitsgurt. Handys gab es damals noch nicht. Heutzutage ist
alles ein bisschen anders. Die Frage, ob generell besser oder
schlechter, macht – da ausschließlich rein subjektiv zu beantworten –
keinen richtigen Sinn und ändert auch nichts. Unabhängig davon wird,
wer mit Verstand in sich geht, nicht an der Feststellung
vorbeikommen, dass die Anschnallpflicht im Auto, rauchfreie
öffentliche Räume und die strikte Warnung vor Alkoholmissbrauch
sicher eine Menge Leben gerettet haben. Dasselbe Prinzip muss nun
auch für das Tipp-Verbot am Steuer gelten. Meistens ist es wohl
Gedankenlosigkeit, wenn dagegen verstoßen wird. Da sind drastische
Aufklärungskampagnen mit Schockbildern nicht nur absolut legitim,
sondern können vielleicht auch Läuterung bewirken. Nicht so bei
anderen, die sich gegen eine angebliche Verbotsideologie des Staates
verwahren und sich als Rebellen gerieren. Ihnen ist vermutlich eher
mit schmerzhaften Bußgeldern beizukommen oder mit Entzug der
Fahrerlaubnis. Wenn letzteres droht, ist es meist nicht mehr weit her
mit dem Rebellentum. Und das Lamentieren über einen vermeintlich
bevormundenden Besserwisser-Staat muss allerspätestens da ein Ende
haben, wo unschuldige Dritte gefährdet werden. Aber auch die massive
Selbstgefährdung oder -zerstörung Einzelner kann die Gesellschaft
eigentlich nicht akzeptieren. Manche muss man zu ihrem Glück zwingen.
Das ist weniger problematisch, als beratungsresistente Sturköpfe auf
dem Friedhof zu besuchen.
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Allgemeine Zeitung Mainz
Sina Schreiner
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