Kommunen, die guten Willens, aber mit der
Unterbringung von Flüchtlingen mittlerweile überfordert sind;
Flüchtlingszahlen, die seit Monaten regelmäßig nach oben korrigiert
werden; Flüchtlingsunterkünfte, die überbelegt sind und in denen
Infektionskrankheiten ausbrechen – in dieser Gemengelage hat die
Nachricht von übergriffigem Sicherheitspersonal gerade noch gefehlt.
Selbst wenn die Untersuchung dieser Fälle erst am Anfang steht, kann
man davon ausgehen, dass das aktuelle Problem mit den
Sicherheitsleuten und eben jene Gemengelage zusammenhängen dürften.
Das heißt nicht, dass alle privaten Sicherheitsunternehmen und deren
Mitarbeiter einen schlechten Job machen. Aber wo weder Bund, noch
Länder und als letztes Glied in der Kette die Kommunen angemessen auf
den Strom der Flüchtlinge reagieren können (oder wollen) und das Geld
an allen Ecken fehlt, ist es keine Überraschung, dass ein Detail wie
die Organisation privater Sicherheitsdienste zumindest mancherorts
schief läuft und deren Kontrolle vernachlässigt wird. Die
Flüchtlingsproblematik ist mittlerweile einfach zu groß und
vielschichtig. Deshalb ist es höchste Zeit für einen nationalen
Asyl-Gipfel und mehr Engagement von Bund und Ländern. Trotzdem darf
die allgemeine Überforderung keine Entschuldigung dafür sein, dass am
Ende niemand mehr den Blick darauf hat, wer in den
Flüchtlingsunterkünften für Sicherheit und Ordnung sorgt. Klar ist
aber auch: Mit hundertprozentiger Sicherheit lässt sich leider nie
ausschließen, dass sich Menschen brutal, asozial oder auch einfach
nur hirnlos verhalten.
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Florian Giezewski
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