Da keimt Hoffnung auf. Nun ist es nicht mehr nur ein
einzelner Bundesrichter, der dem willkürlichen Einreisedekret Donald 
Trumps eine Abfuhr erteilt. Ist die vorläufige Bestätigung durch das 
Berufungsgericht der Beweis, dass das amerikanische System von Checks
and Balances auch einen Präsidenten einhegen kann, der autokratisch 
regieren will? Vorsicht: Donald Trump wird natürlich nicht mit allem 
durchkommen, was er in die Welt hinausposaunt. Damit rechnet er ganz 
sicher selbst nicht. Die elementare Erkenntnis, dass Trump weniger 
schlicht denkt, als er redet, hat sich leider noch immer nicht 
durchgesetzt. Auch wenn er verliert, weiß dieser Präsident zu 
polarisieren – zum Beispiel mit der gezielten Herabwürdigung des 
„sogenannten Richters“. Fakten schaffen, wo es geht, weiter 
polarisieren, wo es nicht geht, ist eine Strategie, auf die wir uns 
einstellen müssen. Die Provokationen haben dabei mehrere Funktionen: 
Freund und Feind erkennbar machen – bei der Presse, in der eigenen 
Partei sowie bei ausländischen Regierungen. Und mit Nebelkerzen von 
anderen Entscheidungen ablenken, deren Bedeutung häufig noch 
weitreichender ist: zuletzt das Kappen bei der Gesundheitsversorgung,
das Streichen der Mittel für Frauengesundheit in Entwicklungsländern 
oder die Wiederbelebung der untersagten Keystone-Pipeline. Und wenn 
dann manche Medien so überzogen reagieren wie der „Spiegel“, 
verschafft das dem Zivilisationsbrecher Trump die Zustimmung manch 
konservativer Stimmen, die seine Politik eigentlich ebenso scharf 
ablehnen müssten wie Liberale und Linke.
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