Seit ein paar Jahren steigt die Zahl der Patienten,
die eine Notaufnahme in einem Krankenhaus aufsuchen, kontinuierlich
an. Das liegt aber nicht daran, dass die Menschen plötzlich immer
öfter schwer krank werden. Vielmehr wissen manche trotz umfassender
Informationsmöglichkeiten immer noch nicht, dass Notfallambulanzen,
wie der Name sagt, für Notfälle zuständig sind. Für anderes sind
Hausarzt, Facharzt oder außerhalb der Sprechzeit der ärztliche
Bereitschaftsdienst zuständig. Manche ignorieren das auch bewusst –
weil sie keine Lust haben, auf einen Facharzttermin zu warten, weil
sie keinen Hausarzt haben oder weil sie die bessere Diagnostik der
Klinik bevorzugen. Ein Ärgernis! Manche haben aber auch keine Wahl,
weil es in ihrer Region keinen Bereitschaftsdienst in akzeptabler
Nähe gibt. Und mancher Arbeitnehmer geht gezielt nach Dienstschluss
oder am Wochenende in die Notaufnahme, damit ein Arztbesuch unter
der Woche nicht von der Arbeitszeit abgeht. Ob es tatsächlich
sinnvoll ist, darauf einfach nur mit mehr Geld für die Kliniken zu
reagieren, ist fraglich. Selbst wenn es angesichts der enormen
Vorhaltekosten mehr sein müsste, als die Fallpauschale von
durchschnittlich 32 Euro, löst das allein nicht die Ursache des
Problems. Es wird kein Weg daran vorbeiführen, Patienten noch besser
zu informieren. Und Kliniken und niedergelassene Ärzte müssen enger
zusammenarbeiten, vor allem in strukturschwachen Regionen. Doch
zwischen den Interessenverbänden tun sich mitunter Gräben auf.
Leidtragende sind echte Notfallpatienten, die in überlaufenen
Notaufnahmen länger als nötig warten müssen, und Bedienstete im
Dauerstress.
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Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
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