Allgemeine Zeitung Mainz: Signale setzen / Kommentar zum Verpackungswahn

Samstags auf dem Markt: Wo früher Salat und
Staudensellerie in Zeitung eingewickelt wurden, kommt das Gemüse nun
noch in eine Plastiktüte. Und das selbst dann, wenn der Kunde ganz
offensichtlich einen Korb dabei hat. Man braucht also gar nicht erst
in Super- und Großmärkte zu gehen, um auf überflüssige Verpackungen
zu stoßen. Dort allerdings geht es kaum noch ohne.

Warum ist jede Salatgurke einzeln eingeschweißt? Warum steckt die
Tube noch zusätzlich im Karton? Warum sagt man nicht einfach „Nein
danke“, wenn man in der Apotheke die kleine Medikamentenpackung noch
in ein Plastiktütchen gesteckt bekommt, obwohl die Handtasche längst
groß genug ist. Wenn nach dem Auspacken mehr Verpackung als Inhalt
bleibt, schlägt bei umweltbewussten Menschen das Pendel irgendwann
um. Die neuen Lose-Ware-Geschäfte sind also eine ganz normale
Reaktion auf den täglichen Wahnsinn.

Trotzdem wird es nur eine bestimmte Klientel sein, die dort
regelmäßig mit Leinensäckchen und eigenem Plastiktöpfchen anrückt, um
sich ihre Lebensmittel abzuwiegen. In der Masse wäre dies kaum
machbar. Aber bis zu einem gewissen Grad wird es helfen, das
Bewusstsein der anderen zu schärfen. Denn auch in normalen Geschäften
gibt es durchaus Möglichkeiten, Müll zu vermeiden und per Auswahl und
mitgebrachtem Einkaufskorb zu signalisieren:Auch ich bin gegen
unnötigen Verpackungsmüll.

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Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
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