Kennzahlen
ARAG Holding SE (in Millionen EUR) 2017 +/- 2016*
Gebuchte Bruttobeiträge 1.585,0 – 8,4 % 1.729,7
Aufwendungen für Versicherungsfälle
f.e.R. 854,0 – 15,9 % 1.014,9
Schadenquote 54,4 % – 5,1 %-Pkt. 59,5 %
Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb
f.e.R. 558,4 2,2 % 546,5
Kostenquote 35,6 % 3,6 %-Pkt. 32,0 %
Versicherungstechnisches Ergebnis f.e.R. 73,5 10,2 % 66,7
Kapitalanlageergebnis 136,1 – 43,3 % 240,0
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 81,2 – 6,6 % 87,0
Jahresüberschuss des Konzerns 27,8 – 35,5 % 43,1
* Vorjahreszahlen inklusive des in 2017 veräußerten
Lebensversicherungsgeschäfts mit Prämieneinnahmen von 213,7 Millionen
EUR
– Alle Konzernsparten weiterhin auf klarem Wachstumskurs
– Mit 3,3 Prozent überdurchschnittliches Beitragsplus in Deutschland
– Internationales Geschäft entwickelt sich dynamisch
– Combined Ratio trotz Geschäftsausbaus mit 89,9 Prozent auf sehr
gutem Niveau
– Versicherungstechnisches Ergebnis um 10 Prozent stark verbessert
– ARAG setzt Wachstum im ersten Halbjahr 2018 fort und expandiert
nach Australien
„Das Übergangsjahr 2017 verlief deutlich besser als von uns
erwartet und beweist damit klar, dass uns die Neuausrichtung des
Konzerns neuen, frischen Schwung bringt“, erläuterte Dr. Paul-Otto
Faßbender, Vorstandsvorsitzender und Mehrheitsaktionär des ARAG
Konzerns bei der Bilanzvorlage. Durch den Verkauf seines
Lebensversicherungsgeschäftes hat der ARAG Konzern seine
Beitragseinnahmen rein rechnerisch im Berichtszeitraum um 8,4 Prozent
verringert. Er ist nun konsequent auf das Sach- und
Krankenversicherungsgeschäft fokussiert. Dieses erzielte in 2017
einen deutlichen Zuwachs von 69,0 Millionen EUR oder 4,6 Prozent auf
1,59 Milliarden EUR bei den gebuchten Bruttobeiträgen. Damit ist
bereits knapp ein Drittel der abgegebenen Lebensversicherungsbeiträge
kompensiert worden. Die Konzern-Gesamtleistung – inklusive der
Umsätze der Dienstleistungsgesellschaften – belief sich auf 1,61
Milliarden EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis stieg deutlich
um 10,2 Prozent auf 73,5 Millionen EUR – ein neuer Spitzenwert im
Zehnjahresvergleich. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
zeigte mit 81,2 Millionen EUR ebenfalls einen guten Wert und lag
deutlich über den ursprünglichen Erwartungen.
Mit einem Prämienzuwachs von 6,5 Prozent verlief das
internationale Versicherungsgeschäft besonders dynamisch. Zudem lag
das deutsche Versicherungsgeschäft mit seinem Beitragsplus von 3,3
Prozent erneut höher als der Marktdurchschnitt von 1,3 Prozent. Dabei
lieferte das deutsche Rechtsschutzgeschäft einen besonders starken
Wachstumsimpuls von 6,1 Prozent. Die Combined Ratio konnte im
Vergleich zum Vorjahr noch einmal leicht abgesenkt werden und
verzeichnet mit 89,9 Prozent den besten Wert der vergangenen zehn
Jahre. An ihre Kunden hat die ARAG in 2017 insgesamt Leistungen von
854,0 Millionen EUR ausbezahlt. Im Zuge des veräußerten
Lebensversicherungsgeschäfts sank die Konzern-Schadenquote auf 54,4
Prozent ab (Vorjahr: 59,5 Prozent), die Kostenquote erhöhte sich
hingegen erwartungsgemäß – von 32 Prozent auf 35,6 Prozent. Der
Steueraufwand wurde durch Wertkorrekturen bei den aktiven latenten
Steuersalden zusätzlich belastet. Der Konzernjahresüberschuss sank
dadurch von 43,1 Millionen EUR auf 27,8 Millionen EUR. Das
Eigenkapital des Konzerns erreichte mit 461,4 Millionen EUR das
Niveau des Vorjahres (461,7 Millionen EUR). Das Familienunternehmen
erwirtschaftete in 2017 eine Eigenkapitalrendite nach Steuern von 6,2
Prozent. „Das war für dieses ausgesprochen anspruchsvolle
Übergangsgeschäftsjahr ein weiterhin guter Wert. Es gibt keinen
erkennbaren Grund, sich als Eigner bei der ARAG nicht gut aufgehoben
zu fühlen“, unterstrich Dr. Paul-Otto Faßbender aus seiner Warte als
Mehrheitsaktionär des Konzerns.
Das Rechtsschutzgeschäft, die größte Einzelsparte der ARAG, bleibt
weiterhin der stärkste Wachstumsmotor des Konzerns. Es lieferte ein
Beitragsplus von 45,8 Millionen EUR beziehungsweise 5,1 Prozent auf
nunmehr 938,8 Millionen EUR (Vorjahr: 893,0 Millionen EUR). Die
Beitragseinnahmen aus dem internationalen Rechtsschutzgeschäft
stiegen um 4,9 Prozent auf 568,0 Millionen EUR (Vorjahr: 541,5
Millionen EUR). Besonders positiv entwickelte sich das Geschäft in
Spanien, den USA, Skandinavien und Österreich. Das
Rechtsschutzgeschäft auf dem deutschen Heimatmarkt legte im selbst
abgeschlossenen Geschäft um 6,1 Prozent von 329,3 Millionen EUR auf
349,2 Millionen EUR zu. Dieses Wachstum ist nachhaltig, weil es klar
mit dem Ausbau der Kundenbasis verbunden ist. Die Zahl der Verträge
stieg um 49.600 Stück. Mit einem Ergebnis der normalen
Geschäftstätigkeit von 97,2 Millionen EUR zeigte das gesamte
Rechtsschutzsegment erneut einen sehr guten Ergebniswert (Vorjahr:
103,7 Millionen EUR).
Das Kompositsegment im Konzern erhöhte seine Beitragseinnahmen mit
5,6 Prozent auf 281,0 Millionen EUR (Vorjahr: 266,1 Millionen EUR).
Größere Schadenereignisse blieben im Berichtsjahr aus. Allerdings
trugen mehrere kleinere Unwetterereignisse zu einem erhöhten
Schadenaufwand bei. Die Bruttoschadenquote erhöhte sich daher leicht
von 54,8 Prozent auf 55,9 Prozent. Der versicherungstechnische Gewinn
verbesserte sich deutlich von 2,5 Millionen EUR auf 12,5 Millionen
EUR.
Das Krankenversicherungsgeschäft bleibt ebenfalls auf der
Erfolgsspur und baute seine Beitragseinnahmen um 2,3 Prozent auf
365,1 Millionen EUR aus (Vorjahr: 356,8 Millionen EUR). Dabei lagen
die Beitragsanpassungen im Bestand mit etwa 1 Prozent im Vergleich
zum Wettbewerb auf einem sehr moderaten Niveau. Im Interesse der
Kunden wurden aus dem Rohüberschuss von 58,8 Millionen EUR (Vorjahr
75,9 Millionen EUR) 82 Prozent der Rückstellung für
Beitragsrückerstattung zugeführt. Das versicherungstechnische
Ergebnis hat sich deutlich von 8,5 Millionen EUR auf 17,3 Millionen
EUR verbessert.
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2018
Das erste Halbjahr 2018 schließt lückenlos an die erfolgreiche
Entwicklung des Geschäftsjahrs 2017 an. Erwartet wird ein
Beitragsplus im Konzern von 3,4 Prozent auf 830 Millionen EUR
(Vorjahreszeitraum 802,3 Millionen EUR). Auf dem deutschen Markt
werden die Einnahmen um 3,6 Prozent zulegen. Hervorzuheben ist ein
erneut starkes Wachstum im deutschen Rechtsschutz von 5,6 Prozent.
International wächst die ARAG um 3,2 Prozent. Am besten in das erste
Halbjahr gestartet sind die Niederlande, Italien, die USA und
Skandinavien.
Auf Basis ihrer erfolgreichen Entwicklung richtet die ARAG nun
ihre volle Aufmerksamkeit auf die nächste große Schicksalsfrage der
Assekuranz: die digitale Transformation. Der Düsseldorfer
Versicherungskonzern hat dieses Thema sehr frühzeitig für sich
besetzt. Bereits seit fünf Jahren verbessert die ARAG mit
Innovations- und Experimentierfreude die Services für ihre Kunden mit
digitalen Lösungen. „Wir sind davon überzeugt, dass die
Digitalisierung für unser Haus weniger eine schicksalhafte
Epochenfrage, sondern vielmehr ein echter Glücksfall ist. Mit ihr
bekommen wir alle Trümpfe in die Hand, unsere Stärken als
innovativer, schneller und pfiffiger Versicherer voll auszuspielen –
eben, weil wir keine gewaltige und träge Massen-Organisation bewegen
müssen“, betonte der Vorstandsvorsitzende Dr. Paul-Otto Faßbender.
Damit könne die ARAG ihre Stärken als eher mittelständischer
Versicherer gegenüber Großkonzernen gut ausspielen.
Auch auf neuen internationalen Märkten wird die ARAG aktiv. Dazu
macht der Konzern in diesem Jahr einen geografisch großen Schritt und
wird Australien erschließen. Der dortige Markt wurde hierfür in den
vergangenen Monaten gründlich analysiert. Dabei zeigen sich gute
Entwicklungschancen für Rechtsschutzleistungen.
Pressekontakt:
Klaus Heiermann
Vorstandsmitglied ARAG Holding SE
Telefon: 0211 963-2219
Fax: 0211 963-2220
E-Mail: klaus.heiermann@arag.de
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