Die Bundestagswahl 2017 steht vor der Tür. Wird die
Zeitarbeitsbranche nach den seit April dieses Jahres geltenden 
Gesetzesänderungen erneut in den Fokus der Parteien rücken? Und wie 
positionieren sie sich zu den Themen Zeitarbeit, Wirtschaft und 
Arbeitsmarkt? Diese und weitere Fragen wurden beim diesjährigen 
Arbeitgebertag Zeitarbeit des Bundesarbeitgeberverbandes der 
Personaldienstleister (BAP) diskutiert.
   In seiner Begrüßungsrede zog BAP-Präsident Volker Enkerts ein 
Fazit nach Inkrafttreten der Gesetzesänderungen in der Branche: Zwar 
„greifen die beiden einschneidenden Regulierungen aus dem Gesetz zur 
Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetz noch gar nicht: Equal Pay
nach 9 Monaten und eine Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten“, 
dennoch sieht sich die Branche bereits „erneut Forderungen zur 
weiteren Beschränkung der Zeitarbeit ausgesetzt“. Da bislang niemand 
vorhersagen kann, welche Auswirkungen die Gesetzesänderungen auf die 
Branche und ihre Beschäftigten sowie den deutschen Arbeitsmarkt haben
werden, forderte Enkerts, erst deren für 2020 vorgesehene Evaluation 
abzuwarten, bevor neue Regulierungen beschlossen werden.
   Dr. Klaus von Dohnanyi, Bundesminister für Bildung und 
Wissenschaft a.D. und ehemaliger Erster Bürgermeister der Freien und 
Hansestadt Hamburg, sprach in seinem Vortrag über die aktuelle 
politische Weltlage und die Rolle der Zeitarbeit in Zeiten wachsender
Globalisierung. Von Dohnanyi bezeichnete die Branche als 
„unentbehrlich“ und forderte in seiner Rede mehr Flexibilität. Da die
Branche genau dafür stehe, sollte sie sich auch „nicht verteidigen, 
sondern angreifen mit dem Argument: Flexibilität ist die 
Voraussetzung für unternehmerisches Überleben in einer Zeit der 
Globalisierung und der Digitalisierung.“ Diese Flexibilität biete die
Zeitarbeit „durch gerechte und vernünftige Zeitverträge“. Dass sich 
die Branche auf stets neue Herausforderungen einstellen kann, habe 
sie von Dohnanyi zufolge erst in einer jüngst vom Institut für 
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veröffentlichten Studie 
bewiesen: Als die Branche, die Geflüchteten am häufigsten einen 
Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt ermöglicht.
   Anschließend gab der Parteien- und Wahlforscher Prof. Dr. Jürgen 
W. Falter einen Überblick über die deutsche Parteienlandschaft und 
die Wahlausgänge in den USA, Frankreich und anderen europäischen 
Ländern. Falter warf zugleich einen „Blick in die Glaskugel“ im 
Hinblick auf den Ausgang der Bundestagswahlen in diesem Jahr und 
möglicher Regierungskoalitionen. Auf dem Arbeitgebertag Zeitarbeit 
2016 ging der Wahlforscher davon aus, dass eine sogenannte 
Jamaikakoalition bestehend aus CDU/CSU, den Grünen und der FDP oder 
die Fortführung der großen Koalition möglich sei. Auf dem 
diesjährigen Arbeitgebertag bestätigte er beide Möglichkeiten. Falter
machte jedoch deutlich, dass die Wahl nach wie vor offen sei, da 
Umfrageergebnisse in einer sich stets wandelnden Welt keine Garantie 
gäben.
   Als letzter Programmpunkt des diesjährigen Arbeitgebertages stand 
eine von der Wirtschafts- und Finanzjournalistin Anja Kohl moderierte
Podiumsdiskussion zwischen den arbeitsmarktpolitischen Sprechern 
aller – auch ehemals – im Bundestag vertretenden Parteien. 
Mittelpunkt des Gesprächs bildeten die künftigen Entwicklungen in der
Zeitarbeit und am deutschen Arbeitsmarkt im Hinblick auf die 
Digitalisierung und die Integration von Flüchtlingen. Neben 
BAP-Vizepräsident Sebastian Lazay, der die 
Personaldienstleistungsbranche vertrat, diskutierten die Mitglieder 
des Bundestages Albert Stegemann (CDU), Stephan Stracke (CSU), Beate 
Müller-Gemmecke (Bündnis 90/Die Grünen), Bernd Rützel (SPD), Klaus 
Ernst (Die Linke) und Johannes Vogel (FDP-Vorstandsmitglied und 
Generalsekretär der FDP-NRW). 
   Im Rahmen des Arbeitgebertages hatte der BAP zudem erstmalig zu 
einer HR-Lounge unter dem Motto „Recruiting Tomorrow“ geladen. Diese 
geht auf den Verbandsbereich Personalvermittlung (VBPV) des BAP 
zurück, der mit der Veranstaltung auf die veränderten 
Rahmenbedingungen für die Personalgewinnung aufgrund der 
Digitalisierung von Prozessen aufmerksam machen will. Über die 
„Trends von morgen“ referierte hier erstmalig Prof. Tim Weitzel, 
Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Bamberg.
   Wie bereits in den Vorjahren tauschten sich die zahlreichen Gäste 
aus Wirtschaft, Politik und Medien nach der Vortragsveranstaltung auf
dem BAP-Sommerabend im Berliner Kronprinzenpalais aus. Bei 
sommerlichen Temperaturen diskutierten die Gäste noch lange die 
Themen des Arbeitgebertages sowie der Zeitarbeit.
Über den BAP:
   Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP)
ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs- 
und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 2.000 
Mitglieder mit über 4.600 Personaldienstleistungsbetrieben 
organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter 
www.personaldienstleister.de.
   Besuchen Sie uns auch unter: http://www.presseportal.de/nr/104864 
Hier finden Sie auch Fotomaterial.
Pressekontakt:
Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP),
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