Arbeitsminister Karl-Josef Laumann: ?Das ist Integration, wie ich sie mir vorstelle!?

Minister besucht Integrationsunternehmen in Paderborn / Fast die Hälfte der Beschäftigten sind Menschen mit Behinderungen

Düsseldorf, 26.03.2010
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
„Menschen mit Handicap wollen zeigen, was sie können. Die Arbeit in einem Wirtschaftsunternehmen bringt ihnen nicht nur Kontakt zu anderen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch das Erfolgserlebnis, etwas Marktfähiges geschaffen zu haben. Das ist Integration, wie ich sie mir vorstelle.“
Das sagte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann heute (26. März 2010) beim Besuch von zwei Integrationsunternehmen in Paderborn, die beide von der Stiftung Bildung und Handwerk betrieben werden, einer Gründung der Kreishandwerkerschaft Paderborn. Laumann lobte das Engagement der Stiftung: Mit der Gründung ihrer Integrationsunternehmen habe sie gezeigt, dass soziales Engagement und betriebswirtschaftlicher Erfolg vereinbar sind.
Die gemeinnützige GmbH „infirm“ baut in Paderborn mit finanzieller Unterstützung des Landes gerade ein neues Geschäftsfeld im Garten- und Landschaftsbau auf. Hierdurch entstehen fünf neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen. An zwei weiteren Standorten in Bad Lippspringe und in Brakel ist infirm beispielsweise in der Lohnfertigung für Automobilzulieferer tätig. Insgesamt arbeiten an den drei Standorten 78 Menschen in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis, davon 36 Menschen mit Behinderungen.
Die ebenfalls gemeinnützige GmbH „letter 1“ bietet Serviceleistungen wie Postversand (beispielsweise das Verpacken von Broschüren und Katalogen in Kunststofffolien), Schnelldruck und Kopierservice. Bei „letter 1“ in Paderborn arbeiten insgesamt 14 Menschen in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis, davon sechs Menschen mit Behinderungen.
Das Land fördert die Betriebe aus dem Landesprogramm „Integration unternehmen!“. Im Falle von „infirm“ waren es zuletzt rund 34.000 Euro unter anderem für die Anschaffung von Arbeitsgeräten für den Garten- und Landschaftsbau. Bei „letter 1“ wurde mit 15.000 Euro die Anschaffung einer speziellen Folienschweißmaschine gefördert, die es so bei keinem anderen Anbieter in der Region gibt. Weitere Mittel kommen vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe und von den Unternehmen selbst.
Das Landesprogramm „Integration unternehmen!“ wurde 2008 gestartet, um Investitionen in Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen fördern zu können. Mit insgesamt 10 Millionen Euro sollen innerhalb von drei Jahren rund 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen in Integrationsunternehmen geschaffen werden. Die Landschaftsverbände beteiligen sich mit Mitteln in gleicher Höhe. Mit den Fördermitteln wird auch der Mehraufwand ausgeglichen, der den Unternehmen durch die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen entsteht.
„Mit dem Verlauf unseres Programms bin ich sehr zufrieden“, zieht Minister Karl-Josef Laumann Bilanz: Bis Ende 2009 konnten mehr als 70 Vorhaben bewilligt werden. Damit werden rund 710 Arbeitsplätze entstehen, davon fast 470 für schwerbehinderte Menschen. „Die Landesregierung hält also Wort mit ihrem Versprechen, etwas für Menschen mit Behinderungen zu tun“, sagte der Minister.
In Integrationsunternehmen arbeiten behinderte und nicht behinderte Beschäftigte zusammen. Die Anerkennung erfolgt durch die Integrationsämter der Landschaftsverbände. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Viertel der Beschäftigten schwerbehindert ist. Außerdem muss der Betrieb wirtschaftlich sein und am Markt bestehen können.
Weitere Infos zum Landesprogramm „Integration unternehmen!“ unter www.integration.unternehmen.nrw.de

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