
Mehr als 200 Entscheidungsträger diskutierten am 6. und 7.
September in Berlin über die Perspektiven der Digitalisierung in der
Verwaltung. Den Rahmen bot der 23. Ministerialkongress der
Management- und Technologieberatung BearingPoint, der als zentrales
Treffen der Modernisierungsverantwortlichen aus Bund und Ländern
gilt.
Jon Abele, Partner und Leiter Public Services bei BearingPoint,
mahnte zu einer Optimierung der Digitalisierung aufgrund der
schnellen Veränderungen und einer deshalb erforderlichen Anpassung an
die globale Entwicklung. „Es ist dabei für uns alle eine große
Herausforderung, mit dieser bislang ungekannten Geschwindigkeit der
fortschreitenden Digitalisierung Schritt zu halten. Dies gilt umso
mehr für die öffentliche Verwaltung aufgrund ihrer enormen
Verantwortung für das gesellschaftliche Wohl.“ Ein Schlüssel zum
Erfolg ist für Abele die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG):
„In vier Jahren müssen Bund und 16 Länder über 500
Verwaltungsdienstleistungen digitalisieren. Das Gesetz ist dabei
nicht nur sehr anspruchsvoll in seiner Zielsetzung, es hat meines
Erachtens auch sehr positiv die Notwendigkeit einer Arbeitsteilung
zwischen Bund und Ländern aufgezeigt. Es bietet zudem die richtigen
rechtlichen und politischen Instrumente, um Deutschland vom
internationalen Mittelfeld sukzessive an die europäische Spitze des
eGovernment zu führen.“
Zwischen Datenschutz und datengetriebenen Geschäftsmodellen
Laut dem Chef des Bundeskanzleramtes Prof. Dr. Helge Braun habe
Deutschland insgesamt kein Erkenntnis-, sondern ein
Umsetzungsproblem. Die wesentliche offene Frage sei derzeit, wie
Datenschutz und datengetriebene Geschäftsmodelle, ohne die
wirtschaftlicher Erfolg kaum möglich sei, sinnvoll in Einklang
gebracht werden können. Die IT-Konsolidierung bezeichnete Braun als
alternativlosen Weg zu einer zukunftsfähigen Verwaltung.
Die anschließende Podiumsdiskussion zu den Herausforderungen der
Nachwuchskräftegewinnung für die Verwaltung zeigte klar, wie stark
sich der demografische Wandel und die gute derzeitige Konjunktur
bereits auf die Fachkräftegewinnung auswirken. Zu den Erwartungen und
Ansprüchen jüngerer Bewerberinnen und Bewerber und den
Gestaltungsmöglichkeiten der Behörden diskutierten Dr. Astrid
Freudenstein, Abteilungsleiterin Z des Bundesministeriums für Verkehr
und digitale Infrastruktur, Kai Johae, Personalrat im
Bundesministerium für Bildung und Forschung und Christoph Verenkotte,
Präsident des Bundesverwaltungsamtes. Im Fazit der Diskussion stand
auch die Forderung nach einem Kulturwandel in den Behörden, um die
Attraktivität als Arbeitgeber auch für die Generationen Y und Z zu
sichern.
Digitale Verwaltung im Jahr 2025
Die Diskussionsrunde „Digitale Verwaltung im Jahr 2025“ behandelte
die Frage, wie die digitale Verwaltung im Jahr 2025 aussehen – oder
welchen Einfluss sie auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben
wird. Die Teilnehmer Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der
Initiative D21, Claus Wechselmann, Geschäftsführer Partnerschaften
Deutschland, und Dr. Rolf Alter, Senior Fellow Hertie School, waren
sich einig, dass neue Technologien wie Behördenroboter und künstliche
Intelligenz zukünftig eine wichtige Rolle in der digitalen Verwaltung
spielen werden. In der datengetriebenen Verwaltung würden neue
schnell und einfach zu bedienende bürgerorientierte Dienstleistungen
entstehen. Weitere Themenschwerpunkte waren der Stellenwert der
selbstbestimmten Datennutzung sowie die Notwendigkeit der
organisatorischen Weiterentwicklung der Behörden.
OZG als Durchbruch für die Verwaltungsdigitalisierung
Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu
Verwaltungsleistungen (OZG) könnte der Durchbruch für die
Verwaltungsdigitalisierung sein. Behördengänge könnten schneller und
einfacher erledigt werden und die Mitarbeiter könnten sich auf
komplexere Aufgaben konzentrieren, anstatt ihre Zeit mit
Routineaufgaben zuzubringen. Die Diskussion zeigte die große
Aufbruchsstimmung der Teilnehmer Ernst Bürger (Unterabteilungsleiter
DG II Verwaltungsdigitalisierung, BMI), Dr. Martin Hube
(Referatsleiter Verwaltungsmodernisierung, IT-Strategie,
E-Government, Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport)
und Eckhard Riege (Referatsleiter Grundsatzfragen der
Digitalisierung, Kommunales eGovernment, Ministerium für Energie,
Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern) in Bezug
auf die Möglichkeiten und Herausforderungen des OZG. Alle Beteiligten
waren sich darin einig, dass das OZG eine neue Chance zur
arbeitsteiligen Zusammenarbeit biete, um bis 2022 möglichst viele der
über 500 Dienstleistungen online auf den interoperablen Portalen von
Bund und Ländern zur Verfügung zu stellen.
Stadtverwaltung Kaiserslautern holt den Publikumspreis
Den feierlichen Abschluss des Kongresses bildete die Verleihung
des Publikumspreises des 17. eGovernment-Wettbewerbs. Der erste Preis
ging dieses Jahr an die Stadtverwaltung Kaiserslautern mit dem
Projekt „KLAR (KaisersLauternAnalyseRecherche)“. Den zweiten Platz
errang die Schweizerische Informatikkonferenz und eOperations Schweiz
mit ihrem Projekt „eUmzugCH“. Bronze erhält das Bayerische Landesamt
für Steuern für das Projekt „EKONA mit der Schnittstelle für
Nutzerkonten KOLOBRI“.
Über BearingPoint
BearingPoint ist eine unabhängige Management- und
Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite.
Das Unternehmen agiert in drei Bereichen: Consulting, Solutions und
Ventures. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft,
Solutions fokussiert auf eigene technische Lösungen in den Bereichen
Digital Transformation, Regulatory Technology sowie Advanced
Analytics, und Ventures treibt die Finanzierung und Entwicklung von
Start-ups voran. Zu BearingPoints Kunden gehören viele der weltweit
führenden Unternehmen und Organisationen. BearingPoints globales
Beratungs-Netzwerk mit mehr als 10.000 Mitarbeitern unterstützt
Kunden in über 75 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für
einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.
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