Aus dem ständig anschwellenden Meer an digitalen
Informationen ein Mehr an Erkenntnissen gewinnen – welche
hochentwickelten Verarbeitungsmethoden dabei unterstützen, zeigt ein
neuer kostenloser Onlinekurs des Hasso-Plattner-Instituts (HPI). Er
startet am 16. April auf der Internetbildungsplattform openHPI und
trägt den Titel „Information Service Engineering“. Geleitet wird der
sechswöchige Kurs in englischer Sprache von Harald Sack, lange Zeit
Senior Researcher am HPI und nun Professor am Karlsruher Institut für
Technologie (KIT). Anmelden kann man sich unter
https://open.hpi.de/courses/semanticweb2017.
Sack und seine Kollegin Dr. Maria Koutraki wollen die
Kursteilnehmer vor allem vertraut machen mit Techniken der
Verarbeitung natürlicher Sprache und miteinander verbundener Daten.
Gerichtet ist das Angebot, das wöchentlich rund vier Stunden
Bearbeitungsaufwand erfordert, nicht nur an Informatikstudenten und
Daten- sowie Web-Wissenschaftler, sondern auch an jeden, der sich für
die Kombination von semantischer Suche und maschinellem Lernen
interessiert.
„Weil Informationen heute praktisch grenzenlos verfügbar sind,
benötigen wir zur Bewältigung dieser Fülle Suchmaschinen und
intelligente Programme zur Verarbeitung“, sagt Sack. Wichtig sei es,
beim Suchen und inhaltlichen Verknüpfen von Wissen immer
vollständigere, genauere und zuverlässigere Ergebnisse zu erzielen –
auch dadurch, dass Systeme sich bei Fehlern selbst korrigieren.
Bevor Sack an die Universität in Karlsruhe berufen wurde, war er
Senior Researcher am Potsdamer HPI. In dem Onlinekurs will er mit
Methoden bekanntmachen, die rohe Daten in gut strukturiertes neues
Wissen überführen. „Wir zeigen, wie zum Beispiel natürliche
Sprachtexte durch statistische Modelle und maschinelles Lernen
analysiert und die darin enthaltenen Informationen mit Hilfe formaler
Wissensdarstellungen beschrieben werden können“, erläutert der
Kursleiter. Er will aber auch verständlich machen, wie etwa
automatische Bilderkennung und Videoanalyse, das Übersetzen
handgeschriebener Botschaften in maschinenlesbare Schrift oder das
Vorlesen geschriebenen Texts durch Computerprogramme funktionieren.
Sack wird ferner auf Empfehlungssysteme eingehen, deren Ratschläge
nicht nur auf statistischen Analysen beruhen, sondern auch
inhaltliche Zusammenhänge berücksichtigen. Er stellt zudem Techniken
der explorativen Suche vor, die dem Internetnutzer „zufällige
glückliche Entdeckungen“ bescheren.
Hintergrund zur interaktiven Bildungsplattform openHPI
Seine interaktiven Internetangebote hat das
Hasso-Plattner-Institut als Pionier unter den deutschen
Wissenschafts-Institutionen am 5. September 2012 gestartet – auf der
Plattform https://open.hpi.de. Sie vermittelt seitdem Gratis-Zugang
zu aktuellem Hochschul-Wissen aus den sich schnell verändernden
Gebieten Informationstechnologie und Innovation. Das geschieht
bislang hauptsächlich auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Im Herbst
2017 hat openHPI aber erstmals auch die Online-Übersetzung und
Untertitelung eines Kurses in elf Weltsprachen angeboten.
Mittlerweile wurden auf openHPI rund 470.000 Kurseinschreibungen
registriert. Etwa 170.000 Personen aus 180 Ländern gehören auf der
Plattform zum festen Nutzerkreis. Er wächst täglich. Für besonders
erfolgreiche Teilnehmer an seinen „Massive Open Online Courses“, kurz
MOOCs genannt, stellte das Institut bisher rund 47.000 Zertifikate
aus. Das openHPI-Jahresprogramm für 2018 umfasst zahlreiche Angebote
für IT-Einsteiger und Experten. Auch die in der Vergangenheit
angebotenen 50 Kurse können im Selbststudium nach wie vor genutzt
werden – ebenfalls kostenfrei. Studierende können sich für das
Absolvieren von openHPI-Kursen jetzt auch Leistungspunkte an ihrer
Universität anrechnen lassen. Wer sich Videolektionen aus den Kursen
unterwegs auch dann anschauen will, wenn keine Internetverbindung
gewährleistet ist (etwa im Flugzeug), kann neuerdings dafür die
openHPI-App für Android-Mobilgeräte, iPhones oder iPads nutzen.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands
universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering
(https://hpi.de). Mit dem Bachelor- und Master-Studiengang
„IT-Systems Engineering“ bietet die gemeinsame
Digital-Engineering-Fakultät des HPI und der Universität Potsdam ein
deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium an, das von derzeit
rund 500 Studierenden genutzt wird. Bei den CHE-Hochschulrankings
belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem
Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI dreizehn Professoren und über
50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es
betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen
IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden
mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing.
Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und
Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu
kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen
für alle Lebensbereiche.
Pressekontakt:
presse@hpi.de
Christiane Rosenbach, Tel. 0331 5509-119, christiane.rosenbach@hpi.de
und Felicia Flemming, Tel. 0331 5509-274, felicia.flemming@hpi.de
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