Sperrfrist: 23.05.2017 08:00
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   Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs: Das 
Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im ersten Quartal 2017 – preis-, 
saison- und kalenderbereinigt – um 0,6 % höher als im vierten Quartal
2016. In der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres war das BIP 
mit + 0,2 % im dritten und + 0,4 % im vierten Quartal 2016 etwas 
moderater gewachsen, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) 
weiter mit.
   Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- 
und kalenderbereinigt) sowohl aus dem Inland als auch aus dem 
Ausland. Insbesondere die Investitionen zogen zum Jahresbeginn 
deutlich an: In Ausrüstungen wurde 1,2 % mehr investiert als im 
vierten Quartal 2016. Die Bauinvestitionen – begünstigt unter anderem
durch die milde Witterung – stiegen sogar um 2,3 %. Zudem steigerten 
die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben (+ 0,3 %), die staatlichen
Konsumausgaben waren um 0,4 % höher als im Vorquartal. Die Nachfrage 
aus dem Ausland ist ebenfalls gestiegen. Den vorläufigen Berechnungen
zufolge wurden insgesamt 1,3 % mehr Waren und Dienstleistungen 
exportiert als im vierten Quartal 2016 (preis-, saison- und 
kalenderbereinigt). Auch die Importe erhöhten sich im selben 
Zeitraum, entwickelten sich im Vergleich zu den Exporten jedoch 
schwächer (+ 0,4 %). Damit trug der Außenbeitrag – also die Differenz
aus Exporten und Importen – rechnerisch mit 0,4 Prozentpunkten zum 
Wirtschaftswachstum bei.
   Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den 
Vorjahresvergleich: Im Vorjahresvergleich hat sich das 
Wirtschaftswachstum ebenfalls erhöht: Das preisbereinigte BIP war im 
ersten Quartal 2017 um 2,9 % höher als im ersten Quartal 2016. 
Korrigiert um den außergewöhnlich starken Kalendereinfluss aufgrund 
der Lage der Feiertage ergibt sich ein Anstieg des BIP um 1,7 %, was 
in etwa den kalenderbereinigten Wachstumsraten des Vorjahres 
entspricht (+ 1,7 % im dritten Quartal 2016 und + 1,8 % im vierten 
Quartal 2016).
   Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2017 wurde von 43,7 
Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 638 000 Personen oder 
1,5 % mehr als ein Jahr zuvor.
   Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität – gemessen als 
preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde – ist 
nach vorläufigen Berechnungen gegenüber dem Vorjahr um 0,3 % 
zurückgegangen. Der Rückgang resultiert unter anderem aus einem 
kräftigen Anstieg des Arbeitsvolumens. Eine negative Entwicklung der 
Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigenstunde hatte es zuletzt im Jahr
2009 gegeben. Je Erwerbstätigen hingegen stieg die 
Arbeitsproduktivität um 1,4 %.
   Im Vorjahresvergleich kamen die Wachstumsimpulse im ersten Quartal
2017 ebenfalls sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland: Die 
privaten Konsumausgaben stiegen um 1,6 %, die staatlichen um 1,5 %. 
In Ausrüstungen – darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte 
sowie Fahrzeuge – wurde preisbereinigt 2,0 % mehr investiert als im 
ersten Quartal 2016. Die Bauinvestitionen stiegen aufgrund der milden
Witterung und der guten konjunkturellen Lage deutlich um 4,7 %, wobei
insbesondere in den Wohnungsbau mehr investiert wurde als ein Jahr 
zuvor. Insgesamt stieg die inländische Verwendung um 2,2 %.
   Auch die außenwirtschaftliche Entwicklung war positiv: Es wurden 
im ersten Quartal 2017 preisbereinigt mit + 6,6 % deutlich mehr Waren
und Dienstleistungen exportiert als ein Jahr zuvor. Die Importe 
stiegen im selben Zeitraum mit + 5,6 % ebenfalls stark an. Der 
Außenbeitrag als Saldo zwischen Exporten und Importen trug demnach 
rechnerisch mit 0,9 Prozentpunkten zum Wirtschaftswachstum im 
Vorjahresvergleich bei.
   Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war die 
preisbereinigte Bruttowertschöpfung zum Jahresbeginn 2017 mit 
Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei in allen 
Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor: Die größten 
Zuwachsraten gab es im Verarbeitenden Gewerbe (+ 4,1 %), im 
Baugewerbe (+ 4,0 %), im Bereich der Unternehmensdienstleister (+ 3,8
%) sowie bei den Informations- und Kommunikationsdienstleistern (+ 
3,7 %). Insgesamt war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller 
Wirtschaftsbereiche um 2,9 % höher als im ersten Quartal 2016.
   In jeweiligen Preisen gerechnet war das Bruttoinlandsprodukt im 
ersten Quartal 2017 um 3,7 % und das Bruttonationaleinkommen um 3,4 %
höher als im ersten Quartal 2016. Das Volkseinkommen nahm insgesamt 
um 3,3 % zu, wobei das Arbeitnehmerentgelt den ersten vorläufigen 
Berechnungen zufolge mit + 4,1 % deutlich stärker stieg als die 
Unternehmens- und Vermögenseinkommen (+ 1,8 %). Die Bruttolöhne und 
-gehälter der Arbeitnehmer waren um 4,2 %, die Nettolöhne und 
-gehälter um 4,0 % höher als vor einem Jahr. Im Durchschnitt je 
Arbeitnehmer stiegen die Löhne und Gehälter weniger stark (brutto um 
2,4 % und netto um 2,3 %), da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im 
Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+ 1,7 %). Das verfügbare 
Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 3,7 % und damit 
etwas stärker als die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen 
(+ 3,2 %).
   Neben der Erstberechnung des ersten Quartals 2017 hat das 
Statistische Bundesamt auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse 
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für die Quartale und das 
Jahr 2016 überarbeitet und – soweit erforderlich – revidiert. Dabei 
ergaben sich für das Bruttoinlandsprodukt im dritten und vierten 
Quartal 2016 zum Teil leichte Korrekturen der bisherigen Ergebnisse 
nach oben. In einzelnen Komponenten des BIP kam es aber zum Teil zu 
deutlichen Korrekturen. Darüber hinaus kann es wie üblich bei saison-
und kalenderbereinigten Reihen zu geänderten Ergebnissen in der 
gesamten Zeitreihe ab 1991 kommen.
   Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit 
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im 
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter 
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
   VGR-Infoteam, Telefon: +49 (0) 611 / 75 26 26, 
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