Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2017

Die deutsche Wirtschaft bleibt auch zum
Jahresende 2017 auf Wachstumskurs. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung vom 14. Februar 2018
mitgeteilt hatte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten
Quartal 2017 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,6 % höher
als im Vorquartal.

Die konjunkturelle Lage in Deutschland war damit im Jahr 2017
durch ein stetiges und kräftiges Wirtschaftswachstum gekennzeichnet
(+ 0,9 % im ersten Quartal, + 0,6 % im zweiten Quartal und + 0,7 % im
dritten Quartal). Für das gesamte Jahr 2017 ergibt sich daraus ein
Anstieg von 2,2 % (kalenderbereinigt: + 2,5 %), teilt das
Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mit. Das im Januar
veröffentlichte vorläufige Jahresergebnis für das BIP wurde damit
bestätigt.

Wachstumsimpulse zum Vorquartal vorwiegend aus dem Ausland

Positive Wachstumsimpulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-,
saison- und kalenderbereinigt) überwiegend aus dem Ausland: Nach
vorläufigen Berechnungen legten die Exporte im vierten Quartal 2017
mit + 2,7 % stark zu und trugen deutlich zum Wirtschaftswachstum bei.
Die Importe stiegen gleichzeitig um 2,0 %. Aus dem Inland kamen
gemischte Signale: Während die privaten Konsumausgaben in etwa auf
dem Niveau des Vorquartals lagen, erhöhte der Staat seine
Konsumausgaben um 0,5 %. Die Ausrüstungsinvestitionen waren um 0,7 %
höher als im dritten Quartal 2017. In Bauten wurde hingegen um 0,4 %
weniger investiert als ein Quartal zuvor.

Vorjahresvergleich zeigt leichte Beschleunigung

Auch im Vorjahresvergleich hat das Wirtschaftswachstum – gemessen
an den Ursprungswerten – weiter zugelegt: Das preisbereinigte BIP
stieg im vierten Quartal 2017 um 2,3 % (kalenderbereinigt: 2,9 %),
nach + 2,2 % im dritten Quartal 2017 (kalenderbereinigt: 2,7 %) und +
1,0 % im zweiten Quartal 2017 (kalenderbereinigt: 2,3 %). Einen
stärkeren Anstieg des kalenderbereinigten BIP hatte es zuletzt mit
3,3 % im dritten Quartal 2011 gegeben.

Neuer Höchststand bei der Zahl der Erwerbstätigen

Die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2017 wurde von 44,7
Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren 642 000 Personen oder
1,5 % mehr als ein Jahr zuvor.

Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität, gemessen als
preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde, lag
ersten vorläufigen Berechnungen zufolge deutlich über dem Niveau des
Vorjahresquartals (+ 1,6 %). Je Erwerbstätigen gerechnet ist die
Arbeitsproduktivität um 0,8 % gestiegen.

Wachstumsimpulse im Vorjahresvergleich aus In- und Ausland

Im Vorjahresvergleich kamen die Wachstumsimpulse im vierten
Quartal 2017 sowohl von der Inlandsnachfrage als auch von einer
gestiegenen Nachfrage nach deutschen Gütern aus dem Ausland. Die
privaten Konsumausgaben stiegen um 1,2 %, die Konsumausgaben des
Staates um 1,6 %. Die Bauinvestitionen nahmen um 1,3 % zu, in
Ausrüstungen – darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte
sowie Fahrzeuge – wurde preisbereinigt um 6,0 % mehr investiert.
Insgesamt stieg die inländische Verwendung im Vorjahresvergleich um
1,7 %.

Zum Jahresende 2017 legten neben den Exporten von Waren und
Dienstleistungen (+ 5,6 %) auch die Importe (+ 4,8 %) gegenüber dem
vierten Quartal 2016 deutlich zu. Der Außenbeitrag als Saldo zwischen
Exporten und Importen hatte rein rechnerisch einen Effekt von + 0,8
Prozentpunkten auf das BIP-Wachstum im Vorjahresvergleich.

Bruttowertschöpfung in nahezu allen Wirtschaftsbereichen gestiegen

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war die
preisbereinigte Bruttowertschöpfung im Schlussquartal 2017 bis auf
die Finanz- und Versicherungsdienstleister (- 0,1 %) in allen
Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor. Die höchsten
Zuwachsraten gab es im Verarbeitenden Gewerbe (+ 4,4 %) sowie im
Bereich Information und Kommunikation (+ 4,2 %). Insgesamt war die
preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 2,5
% höher als im vierten Quartal 2016.

Volkseinkommen gestiegen

In jeweiligen Preisen gerechnet war das Bruttoinlandsprodukt im
vierten Quartal 2017 um 4,0 % und das Bruttonationaleinkommen um 4,2
% höher als im vierten Quartal 2016. Das Volkseinkommen, das sich aus
dem Arbeitnehmerentgelt (+ 4,2 %) sowie den Unternehmens- und
Vermögenseinkommen (+ 5,1 %) zusammensetzt, nahm nach ersten
vorläufigen Berechnungen insgesamt um 4,5 % zu. Die Bruttolöhne und
-gehälter der Arbeitnehmer waren um 4,3 %, die Nettolöhne und
-gehälter um 3,7 % höher als ein Jahr zuvor. Im Durchschnitt je
Arbeitnehmer stiegen die Löhne und Gehälter weniger stark (brutto um
2,6 % und netto um 2,0 %), da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im
Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+ 1,7 %). Das verfügbare
Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 3,2 % und damit
etwas stärker als die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen
(+ 2,9 %).

Überarbeitung der bisherigen Ergebnisse

Neben der Erstberechnung des vierten Quartals 2017 hat das
Statistische Bundesamt auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse
der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für die ersten drei
Quartale 2017 sowie für das Jahr 2017 überprüft. Wie bereits in der
Schnellmeldung vom 14. Februar 2018 berichtet, ergaben sich dabei
geringfügige Änderungen für das BIP im dritten Quartal 2017. In
einzelnen Komponenten des BIP kam es aber zum Teil zu größeren
Änderungen. Darüber hinaus kann es wie üblich bei saison- und
kalenderbereinigten Reihen zu geänderten Ergebnissen in der gesamten
Zeitreihe ab 1991 kommen.

Die vollständige Pressemitteilung mit Tabellen sowie weitere
Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.

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