Ausgezeichnet – Fernlernen für soziales Engagement

Für Christa Cholewinski aus Hilden bei Düsseldorf wurde ein Schicksalsschlag zum Anstoß für eine Weiterbildungskarriere: Als 1994 ihr Sohn an Leukämie erkrankte, erlebte sie während der Zeit im Krankenhaus immer wieder, wie allein gelassen sich verwaiste Eltern mit ihrer Trauer fühlen. Auch als ihr eigenes Kind wieder gesund war, stand für die heute 52-Jährige fest: „Hier muss ich helfen!“ Neben Berufstätigkeit, Ehrenamt und Haushalt absolvierte die dreifache Mutter und Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Hilden zwei Fernlehrgänge an der Akademie für ganzheitliche Lebens- und Heilweisen (ALH), um verwaisten Eltern und Kindern kompetent und professionell beistehen zu können.

Christa Cholewinski wird für ihr besonderes Weiterbildungsengagement verbunden mit ihrer großen Hilfsbereitschaft von einer unabhängigen Jury des Fachverbandes Forum DistancE-Learning mit dem Studienpreis DistancE-Learning 2010 in der Kategorie „Lebenslanges Lernen“ ausgezeichnet. Der Preis wird ihr am 27. April 2010 im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin vom Parlamentarischen Staatssekretär Thomas Rachel übergeben.

Diagnose Krebs – die Erkrankung ihres damals 3-jährigen Sohnes und die Erfahrungen während der langen Klinikaufenthalte waren die Initialzündung für das ehrenamtliche Engagement von Christa Cholewinski – und gleichzeitig die Motivation, sich dafür gezielt weiterzubilden. Während ihr Kind wieder gesund wurde, schaffte es ein kleiner Mit-Patient leider nicht. „Ich habe gemeinsam mit den Eltern gelitten und getrauert und dabei gemerkt, wie wichtig das für sie war“, so die 52-Jährige. Aus dieser Erfahrung heraus gründete sie die Selbsthilfegruppe „Sternschnuppenkinder“ für verwaiste Eltern. Später folgte das Projekt „Seiltanz“ für trauernde Kinder und Jugendliche, die Christa Cholewinski in Einzelsitzungen betreut. Das Angebot fand schnell große Nachfrage, doch der dreifachen Mutter fehlte ein psychologisches Wissensfundament, um auch in schwierigen Situationen und im Umgang mit labilen Menschen richtig agieren zu können. Sie suchte nach einer Weiterbildungsmöglichkeit und wurde am Fernlehrinstitut ALH fündig. Nur durch die Flexibilität der Lernmethode konnte sie die Fortbildung in ihren Alltag mit Beruf, Familie und Ehrenamt integrieren.

Durch die Fernlehrgänge „Psychologische Beraterin“ und „Psychotherapie“ kann Christa Cholewinski nun genau erkennen, wann eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung vorliegt – und entsprechend reagieren. Mittlerweile nutzt die Studienpreisträgerin ihr Fachwissen auch als Seminarleiterin und arbeitet für mehrere Jugendämter als Familienhelferin bei Todesfällen. Und auch bei ihrer täglichen Arbeit beim Kinderschutzbund profitiert sie von dem neuen Know-how, denn auch dort muss sie oft anspruchsvolle zwischenmenschliche Situationen bewältigen. „Meine Geschichte zeigt, wie eine schlimme Erfahrung zu etwas Gutem verhelfen kann. Ich freue mich, dass ich gebraucht werde – und helfen kann!“, so Christa Cholewinski.