Ausländerzahl in Deutschland 2013 auf Rekordniveau

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) waren zum Jahresende 2013 im Ausländerzentralregister
(AZR) insgesamt mehr als 7,6 Millionen Menschen mit ausschließlich
ausländischer Staatsangehörigkeit erfasst. Das ist die höchste jemals
in Deutschland registrierte Zahl seit der Errichtung des AZR im Jahr
1967. Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer stieg gegenüber 2012
um rund 419 900 Personen (+ 5,8 %). Damit setzte sich der seit 2011
beobachtete Trend verstärkt fort. Im Jahr 2011 hatte der Anstieg 177
300 beziehungsweise + 2,6 % betragen, im Jahr 2012 waren es + 282 800
beziehungsweise + 4,1 % gewesen. Der Anstieg im Jahr 2013 ist der
höchste seit 1992. Er setzt sich aus drei Komponenten zusammen: aus
den Zugängen aufgrund eines Wanderungsgewinns (Saldo aus Zuzügen und
Fortzügen) in Höhe von 518 800 Personen, aus einem Geburtenüberschuss
(Saldo aus Geburten und Sterbefällen) in Höhe von 14 200 Personen und
aus Abgängen in Höhe von 113 000 Personen, die in Folge ihrer
Einbürgerung aus dem Register gelöscht wurden.

Die neu ins AZR aufgenommenen Personen stammen zu 75 % aus den
Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Sie lassen sich drei
Gruppen zuordnen. Den zahlenmäßig größten Einfluss haben die 10
Staaten, die 2004 der EU neu beigetreten sind, mit einem Anstieg von
127 100 beziehungsweise 15,9 % gegenüber 2012. Diese Gruppe wird von
Polen (+ 14,6 %) und Ungarn (+ 26,3 %) dominiert. Die zweite Gruppe
besteht aus den drei Ländern, die seit 2007 beziehungsweise 2012 zur
EU gehören (+ 106 000 beziehungsweise + 19,3 %). Hier machen Rumänien
(+ 30,4 %) und Bulgarien (+ 23,6 %) den größten Anteil aus. Etwas
geringer ist die Bedeutung der Zuwanderung aus den von der Euro-Krise
besonders betroffenen Mittelmeerstaaten (+ 63 700 beziehungsweise +
6,0 %). Diese Gruppe wird von Spanien (+ 12,7 %), Griechenland (+ 6,1
%) und Italien (+ 4,4 %) angeführt.

Die im AZR registrierte ausländische Bevölkerung aus
Nicht-EU-Staaten hat 2013 um 103 800 Personen zugenommen (+ 2,5 %).
Im Jahr zuvor waren es 54 600 Personen mehr gewesen. Der Zuwachs
wurde vor allem von Zuwanderern aus Syrien und der Russischen
Föderation getragen. Demgegenüber ist 2013 – wie schon in den Jahren
zuvor – die Bevölkerung mit türkischer Staatsangehörigkeit in
Deutschland zurückgegangen (- 1,6 %). Der Rückgang fiel 2013 aber
geringer aus als im Vorjahr (- 2,0 %).

Die meisten neu ins AZR aufgenommenen Ausländerinnen und Ausländer
ließen sich wie 2012 in Bayern nieder (+ 105 400), gefolgt von
Nordrhein-Westfalen (+ 85 300) und Baden-Württemberg (+ 62 500).
Dagegen war der prozentuale Anstieg vor allem in den Neuen Ländern
(ohne Berlin) stark ausgeprägt: er reicht von 9,8 % in Sachsen bis
13,4 % in Thüringen. Den geringsten prozentualen Anstieg verzeichnete
Berlin mit 2,3 %, gefolgt von Hamburg mit 3,7 % und
Nordrhein-Westfalen mit 4,5 %.

Die einzelnen Herkunftsländer haben auf regionaler Ebene eine
unterschiedliche Bedeutung. Türkisch ist im früheren Bundesgebiet
(einschließlich Berlin) mit 21,0 % der Fälle die mit Abstand
häufigste ausländische Staatsangehörigkeit im AZR. Für die Neuen
Länder ohne Berlin nehmen Polen, die Russische Föderation, Vietnam
und die Ukraine die ersten Plätze ein. Die Türkei liegt hier mit 3,9
% der Fälle nur auf Platz 5.

Im Laufe des Jahres 2013 gab es 970 900 Zugänge ins Register, 932
900 aufgrund von Zuzügen und 38 000 aufgrund von Geburten im Inland.
Das waren 215 600 Zugänge mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig gab es
551 000 Abgänge aus dem Register, 414 200 durch Fortzüge ins Ausland
und 23 800 aufgrund von Sterbefällen im Inland. Das waren 78 500
Abgänge mehr als im Vorjahr. 113 000 Personen wurden als Folge ihrer
Einbürgerung aus dem Ausländerzentralregister gelöscht, 1 900 weniger
als im Jahr zuvor. 154 200 Ausländerinnen und Ausländer haben sich
nur zeitweise während des Jahres 2013 in Deutschland aufgehalten. Sie
sind nach dem 31. Dezember 2012 zu- und vor dem 31. Dezember 2013
wieder fortgezogen und wurden zu keinem der beiden Stichtage als
ausländische Bevölkerung erfasst.

Zwischen den Daten des Ausländerzentralregisters und des Zensus
2011 gibt es Unterschiede. Am Zensusstichtag 9. Mai 2011 lag die Zahl
der im AZR Registrierten mit 6 650 500 um 481 100 Personen über der
Zensuszahl zur ausländischen Bevölkerung (6 169 400). Das Bundesamt
für Migration und Flüchtlinge (BAMF), als Registerbehörde auch für
die Daten des AZR zuständig, und DESTATIS werden weiterhin die
Abweichungen zwischen AZR und Zensus analysieren und alle zur
Qualitätssicherung im AZR erforderlichen Maßnahmen ergreifen.

Weitere Ergebnisse, vor allem auch Angaben auf Kreisebene, bieten
die Fachserie 1, Reihe 2 „Ausländische Bevölkerung“, die unter
www.destatis.de -> Publikationen -> Thematische Veröffentlichungen ->
Bevölkerung -> Ausländische Bevölkerung und die „Ausländerstatistik
(12521)“ in der GENESIS-Online Datenbank.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:

Dr. Gunter Brückner, Telefon: (0611) 75-4365, www destatis
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