Bad Homburger will zum Glücksspielanbieter werden

Die Gründe dafür sind bekannt. Das Werbeverbot beschneidet zwangsläufig die
Möglichkeiten eines solchen Unternehmens, auf sich aufmerksam zu machen und
Kunden zu gewinne.

Auch haben Regulierungen wie Rauchverbot, Einlasskontrollen und ähnliches die
Spielbanken unattraktiver gemacht. Und dann ist da noch die immer wieder genannte
Konkurrenz: die Glücksritter von heute gehen scheinbar lieber in eine der vielen
Spielhallen, für welche die rechtlichen Auflagen deutlich wohlwollender ausfallen, oder
sie gehen in eines der unzähligen Casinos im Internet, wo man bequem von Zuhause aus
zocken kann.

Bei der Spielbank in Bad Homburger drückt sich diese Entwicklung in ganz konkreten
Zahlen aus: die finanziellen Abgaben an die Stadt im Jahr 2007 beliefen sich noch auf
stattliche 9,4 Millionen Euro. Im Jahr darauf war diese Zahl bereits um ein Viertel
zurückgegangen und im aktuellen Haushaltsjahr wird erwartet, dass nur noch 3,5
Millionen Euro für Bad Homburger aus dem Glücksspielbetrieb in die Kassen der Stadt
fließen.

Um diese Einnahmequelle wieder ordentlich sprudeln zu lassen, hat man in Bad
Homburger nun aber eine Idee. Man will einfach eine stadteigene Spielbank-
Gesellschaft gründen und sich um die Konzession für die Spielbank Bad Homburger
bewerben. Für die Spielbank läuft die aktuelle Konzession nämlich im kommenden Jahr
aus und dann könnte die Stadt das Unternehmen quasi übernehmen.

Der Gedanken dahinter ist letztlich, dass man sich mit der Übernahme der Spielbank viel
Geld in die städtischen Kassen spülen lassen kann, statt wie bisher nur einen festgelegten
Teil der Bruttoeinnahmen des Unternehmens. So wird das Glücksspiel also zu dem
Rennpferd, auf das man wettet, um die finanziellen Probleme der Stadt zu lösen. Ob
dieses Pferd dann überhaupt starten darf, bleibt aber abzuwarten bis die Konzessionen
neu vergeben werden. Schließlich muss sie die Stadt darum zunächst einmal bewerben.