Vielleicht bringt die Parlamentswahl in Israel
ja wirklich neuen Schwung in die Friedensgespräche mit den
Palästinensern. Der Name der zweitstärksten Kraft in der neuen
Knesset in Jerusalem ist jedenfalls Programm. Jesch Atid („Es gibt
eine Zukunft“) heißt die Gruppierung des Ex-Journalisten Jair Lapid,
die mit einem Paukenschlag das israelische Parteiensystem aufmischte.
Ohne einen Anlauf für neue Verhandlungen mit den Palästinensern wird
es keine Regierungsbeteiligung von Jesch Atid im Parlament geben,
versprach Parteichef Lapid. Der frühere Fernseh-Moderator könnte nach
den kräftigen Stimmenverlusten von Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu zum Königsmacher für die künftige Regierung in Israel
avancieren. Die vielen Stimmen für Jesch Atid haben gezeigt, dass die
Israelis den Ausgleich mit den Nachbarn wollen. Auch der jüngste
Aufmarsch an der Grenze zum Gazastreifen hat gezeigt, dass die
Nahost-Probleme nicht mit Panzern und Maschinengewehren zu lösen
sind. Nur die Bereitschaft zu Verhandlungen und zum Kompromiss kann
die Endlos-Schleife von Gewalt und Gegengewalt beenden. Mit rasanter
Geschwindigkeit steigende Mieten und horrende Lebenshaltungskosten
machen vielen Israelis inzwischen mehr Angst als die Palästinenser.
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