Endlich ist die quälende Personaldebatte bei der
FDP zu Ende. Bis zur Bundestagswahl im September ziehen Philipp
Rösler und Rainer Brüderle (hoffentlich) an einem Strang. Das
fulminante Ergebnis der Liberalen bei der Niedersachsen-Wahl
verschaffte Rösler den nötigen Handlungsspielraum. Hoch erhobenen
Hauptes konnte der Chef der Liberalen die parteiinterne
Vertrauensfrage stellen. Nach dem Ergebnis von Hannover war für
Putschgelüste kein Platz mehr – die parteiinternen Kritiker
verstummten angesichts der 9,9 Prozent, die Rösler in seinem
Heimatland geholt hatte. Noch kurz vor dem Urnengang im hohen Norden
war das Gemäkel groß. Querschüsse kamen nicht nur von Wolfgang
Kubicki aus Kiel, auch Rainer Brüderle selbst sorgte mit
irritierenden Äußerungen für neue Spekulationen. Jetzt soll es die
Doppelspitze richten. Rainer Brüderle kann sicherlich verprellte
FDP-Stammwähler zurückgewinnen, die sich nach dem ihrer Meinung nach
allzu enttäuschenden Auftakt der gelb-schwarzen Koalition in Berlin
in die Schmollecke zurückgezogen haben. Mit Leihstimmen allein ist
auf Dauer kein Staat und keine Partei zu machen. CDU-Chefin Angela
Merkel hat die Gefahr erkannt. Die Leihstimmen haben zwar der FDP in
Niedersachsen kräftig geholfen, aber die Union über Gebühr zur Ader
gelassen. Ähnliches soll sich im September nicht wiederholen. Die FDP
müsse schon selbst für ihren Fortbestand sorgen, heißt jetzt die
Devise im Adenauer-Haus. Dafür können Rösler und Brüderle jetzt
gemeinsam sorgen.
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