Im Ostchinesischen Meer wächst die Gefahr einer 
militärischen Eskalation: Die amerikanische Luftwaffe reagierte 
prompt auf die Ausrufung einer Luftüberwachungszone durch die Führung
in Peking. B52-Bomber sorgten für eine Machtdemonstration rund um die
seit langem umstrittenen Inseln im Seegebiet zwischen Japan und 
China. Angeblich ist weder Peking noch Washington an einer Zuspitzung
der Lage interessiert. Aber was passiert, wenn sich eine der beiden 
Seiten verzockt? Anstatt die diplomatische Karte zu spielen, setzen 
die USA auf militärische Gesten – der Kalte Krieg lässt grüßen. Noch 
reagiert die Führung in Peking zurückhaltend auf das militärische 
Muskelspiel. Man habe die Bomber sorgsam im Blick gehabt, hieß es 
gestern lapidar. Aber rasch könnte sich eine angebliche Provokation 
zu einer Krise ausweiten, die die gesamte Region in Mitleidenschaft 
ziehen könnte. Für die USA geht es nicht nur um eine Prestigefrage, 
sondern auch um die eigene Rolle in diesem Teil des Pazifiks. Als 
Schutzmacht Japans übt die Regierung in Washington den demonstrativen
Schulterschluss mit den Verbündeten in Tokio. Die B52-Bomber, die 
auch Atomwaffen transportieren können, sprechen eine deutliche 
Sprache. Nächste Woche macht sich der amerikanische Außenminister Joe
Biden auf den Weg nach Peking und Tokio. Nach dem Bomber-Flug bekommt
dann auch die Diplomatie wieder eine Chance.
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