Badische Neueste Nachrichten: Noch nicht entschieden

Eins ist gewiss nach dem ersten Fernsehduell
zwischen US-Präsident Barack Obama und seinem republikanischen
Herausforderer Mitt Romney: Die Präsidentenwahl in Amerika ist noch
nicht entschieden. Vor der TV-Diskussion schien Romney weit
abgeschlagen. Nun aber nutzte er erfolgreich die Chancen, die ihm
noch blieben. Romney war angriffslustig und selbstsicher. Offenbar
gut vorbereitet, mied er alle Fettnäpfchen, in die er in den letzten
Wochen getreten war. Obama wirkte hingegen müde und vor allem
bestrebt, seinerseits keine Fehler zu machen, statt dem
Herausforderer seine Schwächen vorzuhalten. Dies kann sich eigentlich
nur jemand leisten, der glaubt, den Sieg schon in der Tasche zu
haben. Zugegeben: Die Themen begünstigten Romney. Vor allem über die
katastrophale Wirtschaftslage, über acht Prozent Arbeitslose und das
fehlende Wachstum in der größten Volkswirtschaft der Welt wurde
debattiert. Wie die Krise zu überwinden sei, war wie so oft
Glaubenssache. Romney vertrat konsequent neoliberales Gedankengut. Er
will die Steuern wieder einmal senken, um die Initialzündung
auszulösen, musste sich vom Amtsinhaber aber prompt vorhalten lassen,
dies habe schon unter Vorgänger George W. Bush nicht funktioniert und
nur zu extrem hoher Verschuldung geführt. Es war dies fürwahr keine
neue Debatte. Auch deshalb ist fraglich, wie sie auf die Wähler
wirkt.

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Klaus Gaßner
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