Es ist wie im Märchen mit dem Hasen und dem
Igel: Softwarefirmen bringen in immer kürzeren Zeitabständen neue
Antiviren-Programme auf den Markt – und trotzdem sind die Hacker der
Branche immer einen Schritt voraus. Ist ein Trojanisches Pferd
entlarvt, hecken Kriminelle gleich die nächste Schadsoftware aus. Die
Chancen, die Schuldigen ausfindig zu machen und bestenfalls noch zur
Verantwortung zu ziehen, sind lediglich minimal. Deshalb werden
Datendiebstähle, wie der jüngste Raub von rund 16 Millionen
Verbraucherinformationen, auch künftig Konjunktur haben. Dabei
handelt es sich eigentlich um ein selbstproduziertes Problem. Denn
die digitalisierte Gesellschaft hat sich mittlerweile wunderbar auf
die Annehmlichkeiten der vernetzten Welt eingestellt. Keiner möchte
mehr auf sein Smartphone oder Tablet verzichten. Heutzutage ist sogar
der Kühlschrank an das Internet angeschlossen, der mir sagen kann, ob
die Milch noch voll ist. Während einem Großteil der Bevölkerung
dieses „Internet der Dinge“ noch immer relativ unbekannt ist, haben
sich einfallsreiche Kriminelle auf die neuen Angriffsziele bereits
eingeschossen. Jüngst kam heraus, dass Cyberkriminelle Smart-TVs und
Kühlschränke dazu genutzt hatten, insgesamt 750 000 Spam-Mails zu
verschicken, um Daten auszuspähen. Das Problem: Viele Verbraucher
setzen sich mit den Risiken, die durch die zunehmende Vernetzung
entstehen, nicht ausreichend auseinander. Dabei sollte der gesunde
Menschenverstand eigentlich davor warnen, eine E-Mail zu öffnen, die
eine Millionenerbschaft des verschollenen Onkels verspricht. Viele
Schadprogramme werden allerdings auf weit weniger plumpe Art auf
fremden Rechnern installiert. Um sich möglichst gut zu schützen,
müssen die Verbraucher jedoch Zeit investieren. Dennoch: Lieber
einmal zu oft das Passwort oder den Virenscanner erneuern, als am
Ende Opfer von Cyberkriminellen zu werden. Denn das kann wesentlich
teurer werden.
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Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
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