Badische Zeitung: Wenn bessere Menschen twittern / Von der reinigenden Wirkung des Smartphones auf die Berufspolitik – Unterm Strich von Stefan Hupka

Die Gedanken sind frei. Wir können sie zwar
erraten oder manchem Mann von der indiskreten Nasenspitze ablesen.
Richtig peinlich aber wird es erst, wenn moderne
Massenkommunikationsmittel dazukommen. So etwas wie Twitter oder
Facebook. Es gibt genug Beispiele dafür, wie erwachsene Menschen sich
damit im Handumdrehen um Ansehen und Karriere tippen. Man denke an
einen Daniel Rousta: Ministerialdirektor – mit nicht mal 40 Jahren.
Als dieser mit dem Daumen des Übermuts „FDPisser“ in sein Smartphone
tippte und samt Foto die Optik einer damaligen Präsidentengattin
kommentierte („es war nicht alles schlecht“), war–s um ihn geschehen.
Jetzt hat es Jörg Rupp erwischt. Der Grüne aus Nordbaden glaubte nach
der Hamburgwahl sich über die FDP-Spitzenkandidatin Suding und ihr
Aussehen äußern zu sollen: „muss man sich mal vorstellen: mit Titten
und Beinen anstatt Inhalten. #fassungslos #fdp“. Man weiß nicht,
warum der Mann geglaubt hat, dass das irgendjemanden interessiert
oder gar erbaut. Nach einem Shitstorm – wie das neudeutsch heißt –
hat Rupp auf seine Landtagskandidatur verzichtet. So hat der
neumodische Kram eventuell doch sein Gutes: Er trennt den Gentleman
vom Trottel. http://mehr.bz/khs057us

Pressekontakt:
Badische Zeitung
Anselm Bußhoff
Telefon: 07 61 – 4 96-0
redaktion@badische-zeitung.de
www.badische-zeitung.de