Bis 2020 verdoppelt sich das Angebot an
Advanced-Analytics-Spezialisten auf weltweit eine Million
– Dennoch fehlen weiterhin Experten für die intelligente
Auswertung großer Informationsmengen
– Unternehmen werden es nicht schaffen, eine ausreichende Zahl
erfahrener Datenanalysten abzuwerben
– Neben der gezielten Aus- und Weiterbildung in den eigenen Reihen
kann auch die Nutzung spezialisierter Drittfirmen eine
erfolgreiche Strategie sein
Die intelligente Auswertung großer Datenmengen wird für
Unternehmen immer wichtiger. Dafür benötigen sie Spezialisten – und
das mehr, als zur Verfügung stehen. Auch wenn sich die weltweite Zahl
der Advanced-Analytics-Experten von 2018 bis 2020 auf eine Million
verdoppeln wird, reicht das Angebot nicht aus, um den rasant
steigenden Bedarf zu decken. Nur wer zugleich intern aus- und
weiterbildet sowie externes Wissen flexibel nutzt, kann das
gravierende Knappheitsproblem lösen. Zu diesem Ergebnis kommt Bain &
Company in seiner Studie „Solving the New Equation for Advanced
Analytics Talent“. Hierfür analysierte die internationale
Managementberatung den globalen Arbeitsmarkt, befragte über 200
Unternehmen und wertete globale Ausbildungsstatistiken aus.
Demnach steigt die weltweite Zahl der Datenanalysespezialisten
rasant: in Westeuropa beispielsweise von 125.000 im Jahr 2018 auf
170.000 im Jahr 2020, in den USA von 180.000 auf 310.000, in China
von 75.000 auf 190.000 und in Indien von 65.000 auf 210.000. „Diese
Entwicklung ist eine gute Nachricht für alle vorausschauend
agierenden Unternehmen, für die innovative Datenanalyse von
existenzieller Bedeutung ist“, erklärt Dr. Florian Mueller, Partner
bei Bain und Leiter der Praxisgruppe Advanced Analytics in EMEA.
„Allerdings wächst die Nachfrage noch weitaus schneller, so dass
rasche Fortschritte beim flächendeckenden Einsatz moderner
Analysemethoden in Gefahr sind.“
Engpässe drohen vor allem in den Berufsfeldern Data Architect und
Data Scientist sowie Data Engineer und Machine Learning Engineer.
Vielen der frisch ausgebildeten Talente mangelt es noch an
praktischem Wissen. Und der Wirtschaft fehlen erfahrene Experten
sowie Teamleiter. Langfristigen Bedarf haben vor allem die Branchen
Handel, Medien und Technologie, aber auch Konsum- und
Industriegüterunternehmen, die ihre Analytics-Kapazitäten deutlich
ausbauen. Bisher sind in den meisten Branchen 1 bis 3 Prozent der
Belegschaft im Bereich der Datenauswertung beschäftigt – digitale
Vorreiterfirmen kommen im Schnitt auf 10 Prozent.
Die richtigen Rahmenbedingungen schaffen
Nur wenigen Unternehmen wird es gelingen, erfahrene Datenanalysten
von den globalen Tech-Firmen abzuwerben. Denn diese expandieren
besonders schnell und sind attraktive Arbeitgeber für die umworbenen
Spezialisten. „Unternehmen aller Branchen brauchen deshalb eine
überzeugende Strategie, um die dringend benötigten Datenanalyseprofis
für sich zu gewinnen“, betont auch Dr. Sebastian Walter, der bei Bain
Expert Vice President ist und das Digital Solutions Team leitet.
„Darüber hinaus gilt es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen,
um die besten Experten zu halten.“
Drei Maßnahmen erhöhen die Erfolgsaussichten im Kampf um die
begehrten Datenanalysten:
1. Aufbau von Kompetenzzentren. Die angeheuerten Analysespezialisten
sollten in unternehmensweiten Kompetenzzentren organisiert werden. Um
als Arbeitgeber interessant für Data Scientists oder Machine Learning
Engineers zu sein, brauchen Unternehmen darüber hinaus attraktive
Gehalts- sowie flexible Arbeitsmodelle samt der Möglichkeit remote zu
arbeiten. Dies gilt es offensiv zu vermarkten.
2. Eigenes Personal weiterbilden. Vorausschauend agierende
Unternehmen ermöglichen entsprechend talentierten Mitarbeitern, sich
zu Datenanalysten weiterzuentwickeln. Denn das eigene Personal kennt
Firma und Branche besser als jeder externe Bewerber. Allerdings hat
erst jedes vierte Unternehmen Advanced-Analytics-Trainingsprogramme
aufgelegt.
3. Hybrides Modell entwickeln. Aufgrund der Personalknappheit in
ihren Analyseteams müssen Unternehmen bestimmte Aufgaben auch an
externe Dienstleister auslagern sowie Datahubs und Crowdsourcing
nutzen. Sicherheitsrelevante Bereiche verbleiben dagegen im
Unternehmen.
Ein hybrides Modell ist oft sinnvoller als der Versuch, alle
Aspekte der Datenauswertung intern zu bewältigen – zu gewaltig ist
der Umfang der erforderlichen Expertise. Nur 30 Prozent der
Unternehmen arbeiten heute im Bereich Advanced Analytics voll
integriert, die Mehrheit verfolgt das hybride Modell. „Ein hybrides
Modell für Advanced-Analytics-Expertise bedeutet für Unternehmen,
mehr Datenanalysespezialisten einzustellen und gleichzeitig ein
Ökosystem aus Drittfirmen aufzubauen, mit denen die eigenen Experten
eng zusammenarbeiten“, so Bain-Experte Mueller. „Denn kein
Unternehmen kann es sich leisten, dass der Mangel an entsprechenden
Profis seinen Fortschritt bremst.“
Bain & Company
Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Informationstechnologie,
Organisation, Private Equity, digitaler Strategie und Transformation
sowie M&A – und das industrie- wie länderübergreifend. Gemeinsam mit
seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu
erzielen und damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im
Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft des
Kunden und Strategien, aus einem starken Kern heraus neue
Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer Gründung im Jahr 1973
lassen wir uns an den Ergebnissen unserer Beratungsarbeit messen.
Bain unterhält 58 Büros in 37 Ländern und beschäftigt weltweit 9.000
Mitarbeiter, 950 davon im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain
unter: www.bain.de, www.bain-company.ch. Folgen Sie uns: Facebook,
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