Berlin, 25.10.2010. Die Persönlichkeit bestimmt die Berufswahl, das ist bekannt. Welche Rückschlüsse der Beruf auf die Partnerwahl zulässt, untersuchte die eDarling Studie „Beruf und Partnersuche 2010“. Banker legen beispielsweise Wert auf Partnerinnen mit hohen ethischen Werten, Unternehmer wollen mit ihren Partnerinnen über Gefühle reden und Krankenschwestern suchen Romantik.
Die Studie „Beruf und Partnersuche 2010“ basiert auf der anonymen Auswertung von 24.382 Persönlichkeitstests von eDarling Mitgliedern. Die Daten sind im Vergleich zu klassischen Online-Untersuchungen als verlässlicher zu bewerten, da bei Persönlichkeitstests die Befragten motivierter sind, im eigenen Interesse ehrlich zu antworten. Zudem liegen die Fallzahlen wesentlich höher als bei vergleichbaren Studien. Das Ziel der Studie war nicht die Repräsentativität, sondern eine hohe Aussagekraft für ausgewählte Aspekte.
Untersucht wurden 20 Berufe, bei zehn Berufen erfolgte ein Geschlechtervergleich. Beleuchtete Aspekte waren Erwartungen an eine Beziehung und den Partner, aber auch Selbsteinschätzungen.
Ausgewählte Ergebnisse in Kürze:
(Angaben Anteil der Nennungen „stimme zu“ und „stimme sehr zu“)
• Männliche Journalisten suchen verstärkt gebildete Partnerinnen (48% statt 34% im Schnitt der Männer), die nach hohen ethischen Werten leben (41% statt 26% im Schnitt).
• Banker legen etwas überdurchschnittlich Wert auf eine Partnerin die nach hohen ethischen Werten lebt (28% gegenüber 26% im Schnitt).
• Unternehmer suchen überproportional eine Partnerin, mit der sie über Gefühle reden können (86% statt 78% im Schnitt).
• Piloten sind auch bei den Ansprüchen Überflieger, das Image scheint das Selbstbild zu prägen: Partnerinnen sollten energiegeladen, abenteuerlustig aber auch gebildet sein (60% statt 50%, 76% statt 57%, 44% statt 34%).
• Models suchen attraktive und abenteuerlustige Partner (76% statt 60% und 67% statt 57% im Schnitt).
• Krankenschwestern haben vergleichsweise geringe Ansprüche an Partnerschaft und Partner, sehnen sich aber vergleichsweise nach einem romantischen Partner (72% statt 66% im Schnitt der Frauen).
• Landwirte wollen eine Partnerin, die Fehler verzeiht und bei der Romantik eine große Rolle spielt (73% statt 68% und 68% statt 64%).
• Auch Geschlechterunterschiede wurden untersucht und zeigten: Frauen legen stärker Wert auf Freiräume und sexuelle Harmonie und akzeptieren eher einen Partner mit Kind (zum Beispiel Anwältin 53%, Unternehmer 25%).
Unerwartete Ergebnisse und bestehende Erwartungen haben sich insgesamt die Waage gehalten. Diplompsychologin Felicitas Heyne bewertet und erklärt die Ergebnisse der Studie. Eine bedeutende Erkenntnis: Das Ansehen des Berufsbilds hat offenbar starken Einfluss auf die Erwartungen an den Partner und die Selbstbeurteilung seines „Marktwerts“.
Zum Wunsch nach sexueller Harmonie erklärt Heyne zum Beispiel: „Dass Frauen durchschnittlich mehr Wert auf sexuelle Harmonie legen, liegt meines Erachtens daran, dass es für Männer a priori in der Regel einfacher ist als für Frauen, eine befriedigende Sexualität zu erleben. Die weibliche Sexualität ist komplexer und daher auch störanfälliger als die männliche – insofern tun Frauen sehr gut daran, sich ihren Partner hier sorgfältiger zu wählen als die Männer.“
Bei der Frage nach der Einschätzung der eigenen Attraktivität fiel auf, dass Mitglieder von Berufsgruppen, die ihr eigenes Aussehen als gut einschätzten (Flugbegleiterinnen 85%; Models 83%) auch anspruchsvoller bei der Wahl ihrer Partner waren. Heyne erklärt dazu: „Je mehr man selbst zu bieten hat – in Sachen Attraktivität, Status usw. -, umso „teurer“ kann man sich selbst auch verkaufen.“
Die Untersuchungen zum Zusammenhang von Partnersuche und Beruf liefern Ergebnisse, die im Vergleich zu anderen Online-Studien als besonders verlässlich zu beurteilen sind, da die Motivation, bei einem Persönlichkeitstest ehrliche Angaben zu machen, sehr groß ist. Darüber hinaus sind die Fallzahlen deutlich größer als bei vergleichbaren Untersuchungen. Das Ziel dieser Studie war zudem keine Repräsentativität, sondern die starke Aussagekraft für ausgesuchte Aspekte.
Die Studie samt Berichtsband sowie grafischer Aufbereitung sind erhältlich unter den URL
https://www.edarling.de/sites/www.edarling.de/files/edarling_studienbericht_berufe_partnersuche_2010.pdf
und
https://www.edarling.de/sites/www.edarling.de/files/edarling_schaubilder_studie_berufe_partnersuche_2010.pdf
Über Felicitas Heyne
Unsere Co-Autorin Felicitas Heyne zählt zu den bekanntesten Psychologinnen Deutschlands und ist darüber hinaus erfolgreiche Buchautorin. Ihr aktuelles Buch „In 90 Tagen zum Traummann“ behandelt die Partnersuche im Internet. In zahlreichen Zeitungen, Radio- und Fernsehauftritten hat sie schon zu psychologischen Inhalten Stellung genommen. Sie ist International Affiliate der American Psychological Association (APA) und Mitglied des Bundesverbandes Deutscher Psychologen (BDP).