Rund 71 Prozent der jungen Deutschen im Alter
zwischen 18 und 39 Jahren greifen bei der Jobsuche auf
Online-Jobbörsen zurück. Für 42 Prozent spielt die Karriere-Plattform
Xing bei der Stellensuche eine wesentliche Rolle. Zu diesen
Erkenntnissen gelangt der Bundesarbeitgeberverband der
Personaldienstleister (BAP) in seiner 2017 veröffentlichten Studie
„Junge Deutsche“.
Unternehmen orientieren sich am Nutzungsverhalten der Kandidaten
Eine detaillierte Analyse der Medien, die zur Jobsuche genutzt
werden, zeigt auf: Die Unternehmen scheinen auf das Suchverhalten der
jungen Bewerber zu reagieren. Betrachtet man die Verteilung der
Anzeigenschaltung in den verschiedenen Medien, können je nach Region,
Branche und Hierarchiestufe Unterschiede festgestellt werden. Dies
geht aus dem aktuellen BAP Job-Navigator hervor. Im Dezember 2017
wurden dafür rund 853.000 Anzeigen von 109.130 Unternehmen
ausgewertet. „Wir sind mit unserer Analyse der Frage nachgegangen,
auf welche Kanäle die Unternehmen bei der Veröffentlichung ihrer
Stellenausschreibungen setzen“, erklärt die stellvertretende
BAP-Hauptgeschäftsführerin Julia Große-Wilde. „Die Ergebnisse
zeichnen ein eindeutiges Bild vom Anzeigeverhalten der Unternehmen.
Nicht nur für Bewerber, die auf Stellensuche sind, lohnt sich ein
Blick auf die Details der Untersuchung.“
Online-Jobportale stehen an erster Stelle
Den ersten Platz im Ranking der beliebtesten Suchmedien belegten
die Online-Jobportale. 35 Prozent aller Stellenangebote wurden dort
inseriert. Vor allem jungen Fachkräften steht hier eine große Auswahl
an Jobangeboten zur Verfügung. 55 Prozent der Stellenanzeigen, die
sich an Berufseinsteiger (Young Professionals,
Ausbildungsinteressierte und Praktikanten) richteten, wurden über
Online-Jobbörsen veröffentlicht. Die Jobangebote für Berufserfahrene
wurden hingegen deutlich seltener in den Internet-Jobbörsen
geschaltet (36 Prozent). Im direkten Vergleich wurden die meisten
Stellen über StepStone (77.370 Jobs) und Monster (31.450 Jobs)
inseriert. Dabei sind es in erster Linie Stellenangebote aus dem
Gastgewerbe (68 Prozent) und von Finanz- und
Versicherungsdienstleistern (66 Prozent).
Kanäle der Bundesagentur für Arbeit eher für Fachkräfte relevant
Mit rund 31 Prozent platziert sich die Bundesagentur für Arbeit
(BA) auf dem zweiten Platz und wird vor allem für das Recruiting von
berufserfahrenen Fachkräften genutzt (34 Prozent).
Praktikantenstellen wurden hingegen eher selten bei der Bundesagentur
inseriert (knapp 4 Prozent). Besonders häufig genutzt wird die
Jobbörse der BA von den Personaldienstleistern und
Zeitarbeitsunternehmen. Die Hälfte ihrer Stellenanzeigen
veröffentlichten sie dort. Zum Vergleich: Die öffentlichen
Verwaltungen schalteten nur etwa 3 Prozent ihrer Anzeigen über die
Bundesagentur. „Das dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass die
Zeitarbeit Arbeitsuchenden, Langzeitarbeitslosen und
Berufseinsteigern offener gegenübersteht als andere
Wirtschaftsbereiche und diese Gruppen überproportional häufig in
Arbeit bringt“, so Julia Große-Wilde. Auch regionale Unterschiede
können im Schaltverhalten festgestellt werden. Während in Thüringen
und Sachsen (jeweils 47 Prozent) die Bundesagentur sehr häufig
genutzt wurde, waren in Hamburg nur 21 Prozent der Stellenangebote
dort inseriert.
Praktikanten werden auf Firmenwebsites fündig
Knapp 18 Prozent der Stellenausschreibungen veröffentlichten die
Inserenten auf ihren eigenen Firmenwebsites. Wer nach einem
Praktikumsplatz sucht, dem ist ein Blick auf die Karrierewebsite der
Unternehmen zu empfehlen. Mehr als ein Viertel aller
Praktikumsangebote wird dort gepostet. Innerhalb der Branchen waren
es vor allem Inserenten aus der Gesundheitsbranche, die häufig ihre
Anzeigen auf den Firmenwebsites veröffentlichten (35 Prozent). Das
Gastgewerbe inserierte hingegen deutlich seltener Anzeigen auf
Firmenwebsites (6 Prozent).
Print-Medien weit abgeschlagen
Die Print-Medien belegen mit 5 Prozent aller Anzeigen den vierten
Platz. Insgesamt 30.120 Stelleninserate wurden in Print-Medien
veröffentlicht. Betrachtet man die Jobangebote für Berufseinsteiger,
so wurden diese nur zu 3 Prozent in Zeitungen oder Zeitschriften
inseriert. Eine Ausnahme bilden die Ausbildungsangebote. Hier liegt
der Anteil an Printanzeigen mit 5 Prozent genauso hoch wie im
Durchschnitt. Im Verhältnis dazu tauchten nur 0,7 Prozent der 78.100
veröffentlichten Praktikantenstellen in Print-Medien auf. Während die
öffentlichen Verwaltungen (28 Prozent) und die Bergbau-Branche (25
Prozent) ihre Stellenangebote verstärkt in Print-Titeln
veröffentlichten, verzichteten Personaldienstleister fast komplett
auf die Schaltung von Print-Anzeigen (0,3 Prozent). Im bundesweiten
Vergleich ist die Print-Schaltung der Stelleninserate in Berlin (0,9
Prozent) und Hamburg (0,7 Prozent) am wenigsten populär.
Xing bedeutender als LinkedIn
In den Businessnetzwerken (Xing und LinkedIn) konnten knapp 2
Prozent aller Anzeigen gefunden werden. 2.980 Firmen inserierten
13.140 Stellenangebote auf Xing und LinkedIn. Deutlich häufiger
wurden die Anzeigen auf Xing veröffentlicht (12.060). Dies entspricht
auch den Ergebnissen der BAP-Studie „Junge Deutsche“: Die
Karriere-Plattform Xing wird mit 42 Prozent von Zugehörigen dieser
Altersgruppe als Kommunikationsplattform sehr häufig genutzt. Nähere
Informationen zur Studie „Junge Deutsche“ finden Sie hier:
https://www.personaldienstleister.de/bap-studie-ergebnisse). Drei
Prozent der Anzeigen, die sich an Young Professionals richten, wurden
gemäß BAP Job-Navigator über Businessnetzwerke inseriert. Für
Berufserfahrene veröffentlichten Unternehmen nur 1,4 Prozent der
Anzeigen auf Xing oder LinkedIn. Mit deutlichem Abstand belegt die
Branche Verkehr und Lagerei den ersten Platz, was auf einen hohen
Schaltungsanteil der Deutschen Bahn zurückzuführen ist. 18 Prozent
der Stellenanzeigen wurden innerhalb dieser Branche in den sozialen
Netzwerken veröffentlicht. Den zweiten Platz belegt die Informations-
und Kommunikationsbranche mit 3 Prozent der Stelleninserate.
Die Grafik zur Pressemitteilung finden Sie unter:
http://ots.de/nf9zt
Über den BAP Job-Navigator
Der BAP Job-Navigator wurde vom BAP im Dezember 2017 initiiert.
Dabei werden monatlich circa 800.000 Stellenangebote aus 200
Printmedien, 138 Online Jobbörsen, mehr als 30.000 Firmenwebsites und
der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet. Die daraus
abgeleiteten Erkenntnisse geben Aufschluss über die Entwicklungen auf
dem Arbeits- und Bewerbermarkt in Deutschland.
Über den BAP
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP)
ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs-
und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 2000
Mitglieder mit über 4.600 Personaldienstleistungsbetrieben
organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter
www.personaldienstleister.de.
Pressekontakt:
Gesa Kok
Leiterin Abteilung Presse
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