Der Ausbau der Offshore-Windkraft hinkt dem Zeitplan der Bundesregierung hoffnungslos hinterher. Damit bricht eine Stütze der Energiewende weg. Belegt wird die Entwicklung durch eine Studie, die dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) vorliegt. Sie listet auf, welche Projekte welchen Verzug haben oder ganz abgesagt wurden. Es bestehe deswegen eine „nicht mehr zu erfüllende Erwartungshaltung zur Ausbaugeschwindigkeit“, heißt es in der Studie des Beratungsunternehmens Offshore Management Resources. Auftraggeber der Studie war der Stromnetzbetreiber Tennet. Ursache für die Verzögerungen beim Bau der Windparks auf hoher See sind technische Hürden und Finanzierungsprobleme. Außerdem hat die Bundesregierung zuletzt mit ihren – zwischenzeitlich zurückgezogenen – Plänen für Einschnitte in das Erneuerbare-Energien-Gesetz für Verunsicherung in der Branche gesorgt. Ohne die geplanten zehn Gigawatt installierter Offshore-Windkraft bis 2020 – das entspricht der Leistung von zehn Kernkraftwerken – sind die Ziele der Bundesregierung beim Umbau des Energieversorgungssystems nicht zu erreichen. Bislang sind erst wenige Hundert Megawatt in Nord- und Ostsee installiert. Noch vor einem Jahr hatte es so ausgesehen, also würde der Ausbau der Windkraft scheitern, weil es an Netzanbindungen an das Festland fehlte. Mittlerweile haben sich die Verhältnisse geändert. Netze und Anschlussplattformen sind vorhanden, es fehlen die Windparks. „Wir werden in der Nordsee in Kürze fast dreimal mehr Anschlusskapazitäten als Windparks haben“, sagte Tennet-Geschäftsführer Lex Hartman dem „Handelsblatt“.
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