BERLINER MORGENPOST: Berliner senden ein Signal – Kommentar von Jessica Hanack

Nur meckern, aber nichts dagegen machen – Tausende
Berliner haben in den vergangenen Tagen bewiesen, dass es auch anders
geht. Statt nur den Dreck in der Stadt zu beklagen, haben sie selbst
angepackt, haben Aktionen in Parks, auf Plätzen und an Gewässern
organisiert, um Müll zu sammeln.

Die Menschen haben Verantwortung übernommen, statt schlicht zu
sagen: Aufräumen, das ist Aufgabe der Berliner Stadtreinigung. Das
ist gut so. Denn wer für den Müll verantwortlich ist, das sind zum
großen Teil die Berliner selbst. Und nur weil es Menschen gibt, die
sich beruflich um die Sauberkeit in der Stadt kümmern, gibt das
anderen nicht das Recht, ihre Zigaretten, Plastikverpackungen und
Flaschen achtlos in die Umwelt zu werfen.

Der „World Cleanup Day“ war, nur einen Tag nach dem großen
Klimastreik, direkt die nächste weltweite Aktion, bei der sich
Menschen in mehr als 150 Ländern für ein gemeinsames Anliegen
eingesetzt haben. Mehr noch, sie haben nicht nur dafür demonstriert,
sondern Umweltschutz konkret umgesetzt. Auch wenn der nachhaltige
Effekt der Putzaktionen gering sein mag, ist es trotzdem ein Zeichen.

Dass Berlin in Deutschland vorangegangen ist, dass es in der
Hauptstadt die meisten Aktionen gab, ist das richtige Signal. Sicher
ist es hier einfach, sich einzureden, dass es schon ein anderer der
3,6 Millionen Einwohner richten wird. Aber bürgerschaftliches
Engagement ist in einer Metropole so wichtig wie in einem Dorf. Dass
dieses Bewusstsein in Berlin existiert, haben die Menschen bewiesen.

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