BERLINER MORGENPOST: Der schweigende Generalinspekteur/ Ein Leitartikel von Jochim Stoltenberg

Die Bundeswehr, während des Kalten Kriegs an
vorderster Front verlässlichster Bündnispartner in der Nato, ist zur
Rumpeltruppe abgerüstet. In Erwartung des ewigen europäischen
Friedens hat sich die Politik seit Anfang der 90er-Jahre
parteiübergreifend auf eine Friedensdividende verständigt, die die
jeweiligen Verteidigungsminister aus ihrem Etat auszuzahlen hatten.
Daran änderte sich auch nichts, als die Bundeswehr in immer neue
Auslandseinsätze befohlen wurde. Dass die mit hohem
Materialverschleiß und zusätzlichen Kosten verbunden sind, ging in
die Planung nicht mit ein. Dass rächt sich jetzt, da immer weniger
Flugzeuge und Hubschrauber fliegen, beim Heer viel zu viel
Transportpanzer „Boxer“ technisch k.o. in der Halle stehen. Aber ist
dafür wirklich allein die erst ein Jahr amtierende
Verteidigungsministerin verantwortlich?

Natürlich muss Ursula von der Leyen nicht nur für schöne Fotos,
sondern auch für alles, was schief läuft in und um den Berliner
Bendlerblock ihren Kopf hinhalten. Aber was ist eigentlich mit den
Generälen, dem Generalinspekteur wie den Inspekteuren der
Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine? Wann haben sie bei der
Ministerin oder deren Vorgängern ihre mahnende Stimme erhoben? Wann
vor nicht länger verantwortbarem Materialverschleiß gewarnt? (…)

Der ganze Leitartikel im Internet: www.morgenpost.de/132752128

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