BERLINER MORGENPOST: Die EU muss sich bewegen / Leitartikel von Christian Kerl

Es gilt, nun alles zu versuchen, in einem zweiten
Anlauf den Vertrag doch noch im Parlament durchzusetzen. Ohne Hilfe
der EU wird das nicht gehen. Die Union hat hart verhandelt, sie
wollte ein Exempel statuieren und hat Premierministerin May dafür in
den Verhandlungen vor die Wand laufen lassen. Das Ergebnis ist nun zu
besichtigen. Jetzt ist es an der Zeit für die EU-Spitzen, über ihren
Schatten zu springen und Kompromisse anzubieten, auch bei der
irischen Grenzfrage. Noch ist es nicht zu spät, May den Rücken zu
stärken. Ein Brexit ohne Vertrag wäre auch für die EU ein Desaster –
wirtschaftlich und politisch. Eine beispiellose Blamage wäre es auch:
Wenn Europa nicht mal den Brexit geregelt bekommt, wird es von den
großen Mächten dieser Welt endgültig nicht mehr ernst genommen.

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