BERLINER MORGENPOST: Die falsche Diskussion / Leitartikel von Philipp Neumann

Jens Spahn hat ein Händchen dafür, kontroverse
Debatten auszulösen. Der CDU-Politiker, der als Gesundheitspolitiker
für einen großen Teil des Sozialsystems zuständig sein wird, hat
schon mehrfach mit provokanten Äußerungen auf sich aufmerksam
gemacht. Mit seinen jüngsten Äußerungen zu Essenstafeln und zu Armut
hat Spahn seinen Ruf als sozialpolitischer Raufbold verfestigt. Mit
seiner Bemerkung „Hartz IV bedeutet nicht Armut“ hat er zu Recht
empörte Reaktionen provoziert. Auch wenn dieser Satz und seine
anderen Äußerungen einen wahren Kern haben, so verkürzen sie die
Diskussion doch in einer Weise, die eher schadet als nützt. Die
Aufmerksamkeit des Publikums hat Spahn sich gesichert, denn jetzt
wird diskutiert. Eine Empfehlung als Sozialpolitiker, der er ja sein
will, war dieser Beitrag aber nicht unbedingt.

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