Das Ergebnis ist sehr viel klarer ausgefallen, als
es viele CDU-Politiker in Berlin erwartet haben: 52 Prozent der
CDU-Mitglieder in der deutschen Hauptstadt sprechen sich gegen die
Homo-Ehe aus, nur 42 Prozent dafür. Mancher wird jetzt entschuldigend
sagen, es habe sich ja auch nur rund ein Drittel der Berliner
CDU-Mitglieder an der Befragung beteiligt, aber das hilft den
progressiven Unionspolitikern nicht weiter: Ein Drittel ist bei einer
solchen, ersten Mitgliederbefragung innerhalb der Berliner CDU, zumal
zu einem solch inhaltlichen Thema – und nicht etwa zu einer
Personenwahl oder der Frage, wer der nächste Regierende Bürgermeister
werden soll – schon sehr viel. Das Ergebnis ist, so bitter es für
manch einen sein mag, eindeutig.
Was bedeutet das Ergebnis für die Berliner CDU? Glaubt man der SPD
und den Oppositionsparteien, hat sich die Partei jetzt ins Aus
katapultiert – schließlich ist Berlin die Hauptstadt der Schwulen und
steht für Toleranz und Vielfalt. Ganz so schlimm ist es nicht, denn
die CDU wird nun einmal von bürgerlichen, eher konservativen Menschen
gewählt. Unter wahltaktischen Gesichtspunkten ist es wohl
wahrscheinlich, dass die CDU jetzt zwar keine neuen schwulen Wähler
hinzugewonnen, dafür aber auch nicht eine Vielzahl ihrer Wähler
verloren hat. Mehr noch: Glaubt wirklich jemand, dass die Frage „Bist
du für oder gegen die Homo-Ehe?“ für die Wahlentscheidung
ausschlaggebend ist? Die Berliner CDU hat eine Chance verpasst, sich
als moderne Großstadtpartei zu profilieren. Das ist schade, mehr aber
auch nicht.
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