Kurzform: Den Impfstoff gegen Masern gibt es in Deutschland in 
der Regel nur als Dreifach-Impfstoff. Er schützt auch gegen Mumps und Röteln. 
Soll das Land doch froh sein, dass mit der Masernimpfpflicht gleich auch noch 
der Schutz gegen Mumps und Röteln verbessert wird. Für die meisten Kinderärzte 
ist das alles sowieso nur der erste Schritt: Sie fordern seit Langem eine 
Impfpflicht für alle Krankheiten, bei denen die Ständige Impfkommission des 
Robert Koch-Instituts Impfungen empfiehlt – also etwa auch bei Tetanus, 
Keuchhusten oder Diphtherie. Klar ist deswegen jetzt schon: Die neue Impfpflicht
für Kita-Kinder, aber auch für Erzieher, Lehrer, Tagesmütter und das 
medizinische Personal ist ein Meilenstein – aber noch nicht das Ende der 
Debatte.
Der vollständige Kommentar: Na endlich. Deutschland bekommt eine Impfpflicht 
gegen Masern. Jahrelang haben sich Impfgegner dagegen gewehrt. Genauso lange hat
die Politik gezögert. Am Ende hat die Vernunft gesiegt: Wer lebensgefährliche 
Krankheiten ausrotten will, muss dafür sorgen, dass so viele Menschen wie 
möglich geimpft werden. Wenn das nicht mit Überzeugungskraft geht, muss der 
Staat sanften Zwang anwenden: Wer sein Kind in die Kita schickt, muss 
nachweisen, dass es geimpft ist. Richtig so. Zur Wahrheit gehört aber auch: Mit 
der Impfpflicht gegen Masern, die der Bundestag am Donnerstag auf den Weg 
gebracht hat, wird durch die Hintertür auch eine Impfpflicht gegen andere 
Infektionskrankheiten eingeführt. Der Grund: Den Impfstoff gegen Masern gibt es 
in Deutschland in der Regel nur als Dreifach-Impfstoff. Er schützt auch gegen 
Mumps und Röteln. In der politischen Debatte hat das bislang kaum eine Rolle 
gespielt. Taktisch ist das verständlich: Die Befürworter hatten kein Interesse 
daran, die Gegner noch zusätzlich auf die Palme zu bringen. Praktisch aber haben
jetzt die Kinderarztpraxen die Diskussion am Hals. Das ist das eine. Das andere 
ist: Soll das Land doch froh sein, dass mit der Masernimpfpflicht gleich auch 
noch der Schutz gegen Mumps und Röteln verbessert wird. Für die meisten 
Kinderärzte ist das alles sowieso nur der erste Schritt: Sie fordern seit Langem
eine Impfpflicht für alle Krankheiten, bei denen die Ständige Impfkommission des
Robert Koch-Instituts Impfungen empfiehlt – also etwa auch bei Tetanus, 
Keuchhusten oder Diphtherie. Klar ist deswegen jetzt schon: Die neue Impfpflicht
für Kita-Kinder, aber auch für Erzieher, Lehrer, Tagesmütter und das 
medizinische Personal ist ein Meilenstein – aber noch nicht das Ende der 
Debatte.
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