BERLINER MORGENPOST: Eine schwierige Abwägung – Kommentar von Ulrich Kraetzer

Es gab Streit, es gab Ärger – und die Genehmigung
kam erst wenige Tage, bevor es losging. Nun aber ist das Lollapalooza
gelaufen – und wer da war, sagt: Es war richtig gut. Auch der
Austragungsort, der Treptower Park, war bestens geeignet – jedenfalls
aus Sicht der Besucher.

Aber laute Musik – sehr laute sogar, wie sie bei einem solchen
Festival nun mal sein muss – gefällt nicht jedem. Muss sie auch
nicht. Die Proteste von Anwohnern, die von den großen Bühnen teils
keine hundert Meter entfernt wohnen, waren daher nachvollziehbar.

Nein, man kann nicht erwarten, dass diejenigen, die nicht
Radiohead und die Kings of Leon, sondern einfach nur ihre Ruhe haben
wollen, das Festival im Nachhinein bejubeln – zumal der Treptower
Park, der für viel Geld saniert wurde, einigen Schaden genommen haben
dürfte.

Aber ein innerstädtischer Park ist kein Biosphärenreservat, und er
gehört nicht nur den Anwohnern, sondern auch denen, die dort feiern
wollen. Das Tempelhofer Feld, wo Lollapalooza im vergangenen Jahr
gastierte, stand in diesem Jahr nicht zur Verfügung, weil es als
Flüchtlingsquartier benötigt wird. Vor diesem Hintergrund war die
diesjährige Entscheidung richtig.

Der ganze Kommentar im Internet unter: www.morgenpost.de/208223729

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