BERLINER MORGENPOST: Eltern ohne Wahl – Kommentar von Florentine Anders

Ein gesundes Mittagessen, Ausflüge in die Umgebung
und musikalische Früherziehung durch eine erfahrene Musikpädagogin –
das alles wünschen sich Eltern zurecht, wenn sie ihre Kinder in der
Kita abgeben. Doch selbstverständlich ist das nicht. Wer diese
Leistung will, der zahlt häufig drauf.

Die nun beschlossene komplette Beitragsfreiheit gibt es so nur auf
dem Papier. Wenn die Elternvertreter sogar befürchten, dass die
Zusatzbeiträge nun noch einmal in die Höhe gehen, weil die Kitas auch
für Kinder unter drei Jahren gebührenfrei werden, kommt das nicht von
ungefähr.

Schon bei der ersten Runde der Gebührenfreiheit für die letzten
drei Kitajahre trieben die Zusatzbeiträge absurde Blüten. Da wurden
zum Teil schon für die Aufnahme in die Warteliste horrende
Bearbeitungsgebühren erhoben. Diese Auswüchse hatte die
Senatsverwaltung für illegal erklärt – es blieb jedoch ein großer
Graubereich.

Solange es die Platznot geben wird, gibt es keine echte
Wahlmöglichkeit für die Eltern. Sie sind gezwungen, sich mit dem
Träger zu arrangieren und werden es im Interesse ihrer Kinder nicht
auf einen Kleinkrieg ankommen lassen. Eltern sind erpressbar, wenn es
um das Wohl ihrer Kinder geht.

Der ganze Kommentar im Internet unter: www.morgenpost.de/207635847

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