BERLINER MORGENPOST: Erdogans Feldzug / Ein Leitartikel von Michael Backfisch

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde die
Türkei von einigen als Beitrittskandidat für die EU gehandelt.
Wichtiger Nato-Partner, stabile Brücke zur arabischen Welt,
aufstrebende Wirtschaftsmacht, lauteten die Argumente der
Ankara-Versteher. Das mit den Menschenrechten – so das Kalkül – werde
sich mit der Zeit auch noch einpendeln. Weit gefehlt. Heute ist die
Türkei Lichtjahre vom Politik-Verständnis und den Werten der EU
entfernt. Präsident Recep Tayyip Erdogan führt vielmehr einen Feldzug
gegen die Minderheit der Kurden. Nicht nur, dass die türkische
Luftwaffe Stellungen der verbotenen Arbeiterpartei PKK im Nordirak
bombardiert. Erdogan lässt den Mob gegen die Kurden im eigenen Land
los. Nationalistische Demonstranten zünden das Hauptquartier der
pro-kurdischen Partei HDP an, und Mitglieder der regierenden
islamisch-konservativen AKP marschieren vorneweg. Im ganzen Land
werden Läden von Kurden in Brand gesteckt.

Der vollständige Kommentar: www.morgenpost.de/205679227

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