Dieser Negativtrend kam mit Ansage – nur hat ihm
kaum jemand Beachtung geschenkt. Nachdem in den vergangenen Jahren
vor allem Wohnungsmieter über Verdrängung durch steigende Mieten
geklagt haben, bekommen nun auch Handwerksbetriebe und Mittelständler
das Problem hoher Immobilienpreise und damit auch Mieten zu spüren.
Viel zu lange hat sich die Berliner Politik des Themas nur
halbherzig angenommen. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) hatte
immer wieder auf das Problem aufmerksam gemacht, hatte es aber nicht
leicht, sich durchzusetzen. Auch der Finanzsenator will nun
umsteuern. Es wird Zeit. So warnt auch der Chef des Deutschen
Gewerkschaftsbundes in Berlin vor einem Handwerkerschwund. Denn es
geht am Ende auch um Arbeitsplätze. Umso wichtiger ist deshalb ein
schnelles Handeln.
Im Kern muss es dabei nicht bloß um den Erhalt bestehender
Gewerbeflächen gehen, sondern vielmehr um eine Vergrößerung des
Angebotes. Denn es ist auch wichtig, dass Arbeiten und Wohnen in
einer Millionenmetropole wie Berlin vereinbar bleibt. Kurze Wege sind
auch ökologisch und verkehrstechnisch sinnvoll.
Der Senat muss neue Gewerbeflächen erschließen, die Bezirke müssen
Investoren eine Bebauung erleichtern und beschleunigen. Nur durch
eine solche Angebotsvergrößerung werden Immobilienbesitzer auch
innerhalb des S-Bahn-Ringes höhere Mieten schlechter durchsetzen
können, weil sich die Nachfrage auf mehrere Orte verteilt.
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