BERLINER MORGENPOST: Freie Fahrt für die Retter – Kommentar von Jens Anker

Die Nachrichten der vergangenen Wochen wirken
verstörend: Immer häufiger kommen Rettungskräfte nicht an den
Unfallort, weil die im Stau stehenden Fahrzeuge keine Rettungsgasse
bilden. Die Ursachen dafür sind vielfältig. An Baustellen mit ihren
verengten Fahrspuren fehlt häufig einfach der Platz, um ausweichen zu
können. Aber auch die Ignoranz mancher Verkehrsteilnehmer führt zu
Verzögerungen beim Rettungseinsatz, wenn sie stur in der Mitte stehen
bleiben, auch wenn hinter ihnen ein Notarztwagen mit eingeschaltetem
Martinshorn steht.

Gegen diesen Missstand will die Feuerwehr in Brandenburg jetzt
verstärkt vorgehen. Pünktlich zum Ferienbeginn, an dem der Verkehr
rund um Berlin noch einmal zunehmen wird, veranstaltet die Feuerwehr
den „Aktionstag Rettungsgasse“. Dass eine solche Rettungsgasse im
Zweifel Leben retten kann, leuchtet jedem sofort ein. Warum dieses an
sich einfache Manöver auf den Autobahnen in Brandenburg dennoch so
oft scheitert, bleibt unverständlich.

Dabei wird das Problem in den kommenden Jahren noch zunehmen, wenn
nicht wirksam gegengesteuert wird. Alle Prognosen sagen einen
weiteren Anstieg des Verkehrs voraus. Der Aktionstag an diesem
Wochenende kann also nur ein Anfang sein. Denn die Rettung von
(schwer) verletzten Menschen hat in jedem Fall Priorität und kann
niemals zur Diskussion stehen.

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