Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche soll in den
kommenden fünf Jahren umfassend erneuert werden. Geplant sind
umfangreiche Sanierungsarbeiten, aber auch eine Weiterentwicklung des
Nutzungskonzepts. Der Finanzrahmen dafür ist erheblich, es geht um 28
Millionen Euro. Die Arbeiten sollen beginnen, wenn die Mittel dafür
bewilligt sind.
Das von einem Architektenbüro im Auftrag der Stiftung
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche erstellte Gesamtkonzept mit dem Titel
„Perspektive 2023“ nennt sieben Maßnahmen. Die wichtigsten sind die
Sanierung des Glockenturms und des Kirchengebäudes, die Sanierung und
Umnutzung des Foyerbaus sowie die Vollendung der
Restaurierungsarbeiten in der Turmruine, verbunden mit einer
Erweiterung der Ausstellungsfläche in der Gedenkhalle.
Hinzu kommen noch ein neues Lichtkonzept für die Außenbereiche,
ein verbessertes Orientierungs- und Leitsystem sowie eine erweiterte
Barrierefreiheit. Das Konzept liegt der Berliner Morgenpost exklusiv
vor.
Seit vielen Jahren sind Bauarbeiter ständige Begleiter des
meistbesuchten kirchlichen Orts der Hauptstadt mit jährlich 1,3
Millionen Besuchern aus aller Welt. Die Maßnahmen zur Instandhaltung
des Ensembles aus Kirche, Altem Turm, Glockenturm, Kapelle,
Foyergebäude und Podium – der erhöhte Sockelbereich, der die Gebäude
verbindet – fokussierten sich bisher auf die bauliche Sicherung
einzelner Bauteile. Das wurde durch eine ganzheitliche Betrachtung
des Ensembles ersetzt.
Dafür wurde 2015 vom Deutschen Kulturrat und der
Gedächtniskirchengemeinde ein Beirat berufen, der inzwischen seinen
Bericht zum neuen Nutzungskonzept und zu notwendigen Sanierungen
vorgelegt hat. Der Beirat ist überzeugt, dass die
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein nationales Denkmal ist. Daher
müssten Bund, Land Berlin und Evangelische Kirche Erhalt und
Entwicklung des Kirchenensembles gemeinsam verantworten. Es gebe
„positive Signale“ aus dem Bundestag, sich an dem
28-Millionen-Euro-Projekt zu einem erheblichen Teil zu beteiligen,
hieß es aus dem Beirat.
Weiteres Geld soll von der evangelischen Landeskirche und vom Land
Berlin kommen. Dazu gebe es eine grundsätzliche Bereitschaft, sagte
Gedächtniskirchenpfarrer Martin Germer der Berliner Morgenpost.
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