Berlins Behörden kaufen künftig umweltfreundlich
ein, hat der Senat am Dienstag beschlossen und sich selbst als
„bundesweiten Vorreiter bei der umweltfreundlichen Beschaffung“ von
Gütern wie Computern, Monitoren, Druckern, Büromöbeln,
Krankenhaus-Bettwäsche und Papierhandtüchern gefeiert.
In der Auflistung fehlt auch die Erwähnung von umweltfreundlichen
Autos nicht. Hier seien vor allem der Fuhrpark der Polizei, der
Feuerwehr oder der Verkehrsbetriebe gemeint, erläuterte
Umweltsenatorin Regine Günther. Die Nachfrage der Journalisten nach
den Dienstwagen der Senatoren gefiel ihr dagegen nicht ganz so sehr.
Immerhin, seit Kurzem würden immerhin vier der zehn Berliner
Senatoren einen Hybridwagen fahren, ergänzte sie. Eilig hat es die
Regierungsmannschaft offensichtlich nicht, in der Hauptstadt mit
gutem Beispiel voranzugehen. Denn die größte Dreckschleuder fährt
nach wie vor ausgerechnet der Regierende Bürgermeister Michael Müller
(SPD).
Bereits im vergangenen Sommer hatte die Deutsche Umwelthilfe
fesgestellt, dass Müllers Mercedes-Benz S-Guard 600 Limousine mit 408
Gramm CO2 pro Kilometer der umweltschädlichste Wagen aller
Länderchefs ist. Darauf angesprochen hatte Müller im August gelobt,
dass er sich nach einer umweltschonenderen Lösung umschauen wolle.
Offenbar bislang ohne Ergebnis.
Vielleicht sollte sich Müller einfach mal im eigenen Haus umsehen.
So stößt der Plug-in-Hybrid VW Passat GTE seiner Umweltsenatorin mit
nur 164 Gramm aus – laut Umwelthilfe der niedrigste CO2-Wert aller
Umweltminister. Also keine faulen Ausreden, Herr Müller: Umsteigen!
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